Digitale Klausur als Präsenz- oder Fernprüfung
Überblick
Eine digitale schriftliche Prüfung (Klausur) entspricht weitestgehend einer Prüfung mit offenen / geschlossenen Fragen, die durch die Studierenden in einem Zeitfenster von ca. 60 - 120min bearbeitet werden (Beachten Sie: auf Grund der Chancengleichheit bei Teilnahme vor Ort darf die Bearbeitungszeit einer digitalen Prüfung mit Videoüberwachung nur 60min betragen). Dabei kann direkt im E-Learningsystem Moodle sowohl die Aktivität Test, wie auch Aufgabe verwendet werden (s.u. Durchführung).
Kompetenzorientierung
Die richtigen Prüfungsfragen und Aufgabenstellungen sind der Schlüssel für eine gelungene, kompetenzorientierte Prüfung. In diesem Schritt geht es darum, aus den formulierten Lernzielen entsprechende Prüfungsfragen abzuleiten. Sind die Lernziele beispielsweise auf den unteren Kompetenzniveaus angesiedelt (also z.B. Wissen und Verstehen), dann sind auch dieselben Verben aus der Lernzieltaxonomie nach Anderson & Krathwohl, die bei der Erstellung der Lernziele zum Einsatz kamen, für die Formulierung der Prüfungsfragen relevant (also zum Beispiel nennen, beschreiben, zählen Sie auf …).
Für digitale Prüfungen ist wichtig, auch höhere Kompetenzniveaus zu berücksichtigen. Dies gelingt besonders über anwendungs- und problemlösungsorientierte Aufgabenformate, in denen Studierende authentische und anspruchsvolle Problemstellungen bearbeiten.
Weitere Ressourcen zum kompetenzorientieren digitalen Prüfen sind an der THN mit acht weiteren bayrischen Verbundhochschulen im Projektkontext erarbeitet worden. Dazu gehören insbesondere der Leitfaden und eine darauf basierende Checkliste, die alle Bereiche der Prüfungsthematik abdecken, und über dies in einem OPEN vhb-Selbstlernkurs interaktiv zur Verfügung stehen.
Prüfungsgestaltung
Diese Prüfungsform kann wie folgt durchgeführt werden:
**1) Präsenzprüfung**
1.1 Präsenzprüfung im PC-Labor mit abgesicherter Prüfungsumgebung
Es ist möglich, „klassiche“ Klausurbedingungen auch für digitale Prüfungen herzustellen: In den PC-Laboren der THN kann eine digitale Prüfung unter Aufsicht durchgeführt werden. Eine abgesicherte Prüfungsumgebung wird etwa durch den Einsatz des Safe Exam Browsers gewährleistet. (Der Safe Exam Browser (SEB) ist eine abgesicherte Browser-Applikation, um Online-Prüfungen auf Moodle zuverlässig durchführen zu können. Durch den Start des SEBs wird der PC in eine Art Kiosk-Modus versetzt, wodurch der Zugriff auf unerlaubte Hilfsmittel wie andere Programme, Websites oder Systemfunktionen blockiert wird.)
→ Verlinkung zur Handreichung Prüfung in PC-Laboren
Anzahl der Sitzplätze im PC Labor: ca. 70. Buchung über Zentrale IT
Good Practice von Prof. Dr. Carolin Freier an der THN, inklusive Video
1.2 Präsenzprüfung BYOD
Noch nicht erprobt…. Studierende benutzen Ihre eigenen Endgeräte unter Aufsicht in der THN.
**2) Fernprüfung**
Diese Prüfungsform kann mit oder ohne Vidoeüberwachung umgesetzt werden.
2.1 Ohne Vidoeüberwachung
In diesem Fall muss die Prüfungsform so ausgestaltet sein, dass sie ohne eine Überwachung der Studierenden während der Bearbeitung auskommt.
Daher sollten die Fragen in der Prüfung keine reinen Wissensabfragen darstellen, sondern auf kompetenzorientiertes Prüfen abzielen. Um der geänderten Aufsichtssituation im Vergleich zu Präsenzprüfungen gerecht zu werden, wird empfohlen, alle Hilfsmittel, wie Lehrbücher und Skripte, zuzulassen.
2.2 Mit Vidoeüberwachung
Diese Prüfungsform fällt unter die Verordnung zur Erprobung elektronischer Fernprüfungen an den Hochschulen in Bayern (Bayerische Fernprüfungsverordnung – BayFEV, 2210 – 1 – 1- 15 WK). Die Videoaufsicht erfolgt durch Aufsichtspersonen der Hochschule durch Videokonferenzsysteme. Eine darüberhinausgehende Raumüberwachung findet nicht statt. Die Identifikation der Studierenden erfolgt vor Beginn der Prüfung mit ihrem in die Kamera gehaltenen Studierendenausweis. Ausreichend zur Identifikation ist - v.a. bei einer Vielzahl an Teilnehmern - auch der Zugang zum E-Learningsystem Moodle. Während der Klausur ist der*die Studierende verpflichtet, die Kamera- und Mikrofonfunktion des zur Prüfung eingesetzten Kommunikationssystems zu aktivieren. Über die Vorgaben zu Bildausschnitt, Auflösung und Lautstärke müssen die Studierenden rechtzeitig informiert werden.
Sollte es dem Studierenden aufgrund fehlender Hardware nicht möglich sein, die Moodle-Klausur an seinem PC-Heimarbeitsplatz zu schreiben, kann diese z.B. unter Aufsicht an einem PC der Hochschule durchgeführt werden (= alternative Präsenzprüfung) oder eine individuelle Lösungen gefunden werden (z.B. mit einem Leih-Gerät der Hochschule).
Zu Beginn der Prüfung werden alle Beteiligten von den Prüfenden darauf hingewiesen, dass die Aufzeichnung der Videokonferenz verboten ist. </panel> </col> </grid>
Durchführung mit Moodle
Eine digitale Klausur kann im E-Learningsystem Moodle sowohl mit der Aktivität Test, wie auch Aufgabe durchgeführt werden.
Test: Die Aktivität „Test“ erlaubt es Prüfer/innen, Klausuren mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fragetypen (u.a. Multiple-Choice-Fragen, Wahr/Falsch-Fragen und Kurzantwort-Fragen) zu erstellen und den gesamten Fragebogen zu einem definierten Zeitfenster für Prüfungsteilnehmer/innen bereitzustellen. Die Prüfungsteilnemer/innen bearbeiten den kompletten Fragebogen online. Auch eine Auswertung durch den Prüfer/die Prüferin ist direkt in Moodle möglich.
Aufgaben: Eine weitere Variante eine digitale Klausur abzubilden, bietet Moodle mit der Aktivität „Aufgabe“. Damit kann die*der Prüfende die Aufgabenstellung zu einem definierten Zeitpunkt zur Verfügung stellen.
Innerhalb einer vorgegebenen Bearbeitungszeit kann die*der Prüfungsteilnehmende die Lösung in Form einer oder mehrerer Dateien hochladen.