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Digitale Klausur als Präsenz- oder Fernprüfung
Eine digitale Klausur entspricht weitestgehend einer Prüfung mit offenen / geschlossenen Fragen, die durch die Studierenden in einem Zeitfenster von ca. 60 - 120min bearbeitet werden.
1. Präsenzprüfungen
1.1 Präsenzprüfung im PC-Labor mit gesicherter Prüfungsumgebung
In den PC-Laboren der TH Nürnberg können digitale Prüfungen unter Aufsicht durchgeführt werden. Eine abgesicherte Prüfungsumgebung wird durch den Einsatz des Safe Exam Browsers (SEB) in Kombination mit Moodle gewährleistet.
Der Safe Exam Browser ist eine spezielle Browser-Applikation, die für die Durchführung von Online-Prüfungen entwickelt wurde. Beim Start des SEB wird der PC in einen sogenannten Kiosk-Modus versetzt. Dadurch wird der Zugriff auf unerlaubte Hilfsmittel wie andere Programme, Webseiten oder Systemfunktionen unterbunden. So kann sichergestellt werden, dass die Prüfung unter kontrollierten und fairen Bedingungen stattfindet.
Weitere Informationen erhalten Sie in folgender Handreichung: Handreichung für Prüfungen im PC-Labor
Ein Good Practice-Beispiel von Prof. Dr. Carolin Freier an der TH Nürnberg zeigt, wie digitale Prüfungen erfolgreich umgesetzt werden können – inklusive Videoeinblick und weiterer Informationen auf der Plattform iioo.education. Good Practice von Prof. Dr. Carolin Freier Video
1.2 Präsenzprüfung mit eigenem Endgerät (BYOD = Bring Your Own Device)
Die Studierende benutzen Ihre eigenen Endgeräte unter Aufsicht in der THN.
2. Fernprüfungen
2.1 Fernprüfung ohne Vidoeüberwachung
In diesem Fall muss die Prüfungsform so ausgestaltet sein, dass sie ohne eine Überwachung der Studierenden während der Bearbeitung auskommt.
Daher sollten die Fragen in der Prüfung keine reinen Wissensabfragen darstellen, sondern auf kompetenzorientiertes Prüfen abzielen. Um der geänderten Aufsichtssituation im Vergleich zu Präsenzprüfungen gerecht zu werden, wird empfohlen, alle Hilfsmittel, wie Lehrbücher und Skripte, zuzulassen.
2.2 Fernprüfung mit Vidoeüberwachung
Diese Prüfungsform fällt unter die Verordnung zur Erprobung elektronischer Fernprüfungen an den Hochschulen in Bayern (Bayerische Fernprüfungsverordnung – BayFEV, 2210 – 1 – 1- 15 WK). Die Videoaufsicht erfolgt durch Aufsichtspersonen der Hochschule durch Videokonferenzsysteme. Eine darüberhinausgehende Raumüberwachung findet nicht statt. Die Identifikation der Studierenden erfolgt vor Beginn der Prüfung mit ihrem in die Kamera gehaltenen Studierendenausweis. Ausreichend zur Identifikation ist - v.a. bei einer Vielzahl an Teilnehmern - auch der Zugang zum E-Learningsystem Moodle. Während der Klausur ist der*die Studierende verpflichtet, die Kamera- und Mikrofonfunktion des zur Prüfung eingesetzten Kommunikationssystems zu aktivieren. Über die Vorgaben zu Bildausschnitt, Auflösung und Lautstärke müssen die Studierenden rechtzeitig informiert werden.
Sollte es dem Studierenden aufgrund fehlender Hardware nicht möglich sein, die Moodle-Klausur an seinem PC-Heimarbeitsplatz zu schreiben, kann diese z.B. unter Aufsicht an einem PC der Hochschule durchgeführt werden (= alternative Präsenzprüfung) oder eine individuelle Lösungen gefunden werden (z.B. mit einem Leih-Gerät der Hochschule).
Zu Beginn der Prüfung werden alle Beteiligten von den Prüfenden darauf hingewiesen, dass die Aufzeichnung der Videokonferenz verboten ist. </panel> </col> </grid>
Kompetenzorientierung
Die richtigen Prüfungsfragen und Aufgabenstellungen sind der Schlüssel für eine gelungene, kompetenzorientierte Prüfung. In diesem Schritt geht es darum, aus den formulierten Lernzielen entsprechende Prüfungsfragen abzuleiten. Sind die Lernziele beispielsweise auf den unteren Kompetenzniveaus angesiedelt (also z.B. Wissen und Verstehen), dann sind auch dieselben Verben aus der Lernzieltaxonomie nach Anderson & Krathwohl, die bei der Erstellung der Lernziele zum Einsatz kamen, für die Formulierung der Prüfungsfragen relevant (also zum Beispiel nennen, beschreiben, zählen Sie auf …).
Für digitale Prüfungen ist wichtig, auch höhere Kompetenzniveaus zu berücksichtigen. Dies gelingt besonders über anwendungs- und problemlösungsorientierte Aufgabenformate, in denen Studierende authentische und anspruchsvolle Problemstellungen bearbeiten.
Weitere Ressourcen zum kompetenzorientieren digitalen Prüfen sind an der THN mit acht weiteren bayrischen Verbundhochschulen im Projektkontext erarbeitet worden. Dazu gehören insbesondere der Leitfaden und eine darauf basierende Checkliste, die alle Bereiche der Prüfungsthematik abdecken, und über dies in einem OPEN vhb-Selbstlernkurs interaktiv zur Verfügung stehen.