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Ebenso wie die Vielfalt unserer Welt wächst auch die Vielfalt und Heterogenität der Studierenden. Entsprechend ist der Anspruch an eine „gute“ Lehre, auch im Zuge der Kompetenzorientierung, allen Studierenden unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft bzw. anderen Diversitätsdimensionen eine erfolgreiche Beteiligung am Lernprozess ermöglichen und Lehre barrierefrei zu gestalten.



Eine diversitätsorientierte Lehre zeichnet sich vor allem durch Flexibilität im Lernprozess aus. Entsprechend eignen sich besonders digital-gestützte Methoden, die orts- und zeitunabhängiges Lernen ermöglichen. Zudem sind eine hohe Partizipation und Aktivierung der Studierenden sowie ein Mix verschiedener Methoden und Medien entscheidend, um diversen Präferenzen im Lernkontext gerecht zu werden.

Je nach Situation und Kontext sind unterschiedliche Diversitätsaspekte relevant, entsprechend divers sehen geeignete Handlungsoptionen aus. Die folgenden Beispiele für niedrigschwellige Empfehlungen können helfen, Lehrveranstaltungen diversitätsfreundlicher zu gestalten.

Selbstgesteuertes Lernen unterstützen
  • Lernziele, Lerninhalte, Prüfungsanforderungen sowie Ihre Erwartungen an die Mitarbeit der Studierenden transparent machen (z.B. im begleitenden Moodlekurs)
  • Reflexion der Lernprozesse anstoßen und regelmäßig Feedback geben
  • Selbstlernphasen individuell bzw. in (Peer-)Gruppen ermöglichen und empfehlen
  • Möglichkeit zur selbstständigen Überprüfung des Lernfortschritts anbieten, in Moodle beispielsweise über die Aktivitäten H5P oder Test
  • Übungsaufgaben verschiedener Niveaustufen anbieten
  • Möglichkeit für Verständnisfragen bieten, auch außerhalb der Veranstaltung sowie ortsunabhängig, bspw. in Form einer Onlinesprechstunde
  • Ergänzende Lernmaterialien, wie zum Beispiel Videos, Video-Tutorials, Podcasts zur Verfügung stellen (Frei nutzbare Lehrmaterialien)
Didaktische Elemente in der Veranstaltung
  • Verständnisabfragen als regulären Bestandteil innerhalb Ihrer Lehrveranstaltung, zum Beispiel mit webbasierten Tools
  • Praxisbezug herstellen
  • Gamification-Elemente in die Lehre integrieren, um Studierende auf spielerische Art zu motivieren
  • Verschiedene Formen von Lernaktivitäten und Medien einsetzen, um verschiedene Lernpräferenzen zu berücksichtigen
Ausgleich von Handicaps
  • Skripte und/oder Audio- oder Videoaufzeichnungen zu einzelnen Inhalten der Lehrveranstaltung mit langsam und deutlich gesprochenem Text zum zeitversetzten Anhören und Nachlernen anbieten. Bei Aufzeichnungen eine Transkription der Tonspur ergänzen (Mehr zu barrierefreien Videos und Podcasts).
  • Erklärung sowie ggf. Übersetzung von Fachtermini anbieten, zum Beispiel in Form eines Glossars oder eines Wiki, das von den Studierenden selbst erstellt wird
  • Audio-Reader für Skripte und Literatur anbieten bzw. darauf aufmerksam machen und bei der Erstellung von Dokumenten Formatvorlagen verwenden, mit klaren Kontrasten arbeiten und Schriftarten ohne Serifen (z.B. Arial, nicht Times New Roman) verwenden
  • Auf gut lesbaren Tafelanschrieb bzw. schlichte Foliengestaltung mit klaren Kontrasten achten
  • Langsam und deutlich sprechen
  • Direkte und persönliche Betreuung anbieten

Eine diversitätsfreundliche und barrierefreie Wahl und Gestaltung von Lehrmethoden berücksichtigt zum Beispiel mögliche negative Gruppendynamiken (z.B. durch Diskriminierung), die Zugänglichkeit aller Lernaktivitäten (z.B. Art der Dokumentation von Gruppenergebnissen) und die didaktische Feinkonzeption (z.B. Berücksichtigung des Bildungshintergrunds).

Beispiele für Lehrmethoden

Kompakter Hintergrund im Blogbeitrag Barrierefreiheit und inklusive Digitalisierung

Informationen und wichtige Themen erläutert in der ToolBox Gender und Diversity in der Lehre (FU Berlin)

Überprüfung der eigenen Lehre mit den Checklisten zu einer diversitätssensiblen Lehre (Universität Freiburg)

Einen erhellend-kritischen Blick bieten die Karikaturen zur Chancengleichheit, zum Beispiel in Prüfungen

Für den Blick über den Tellerrand bietet der Times Higher Education Campus (THE) einen Themenblog zu Inklusion

Aspekte der Barrierefreiheit am Beispiel von Kursen in Moodle Barrierefreiheit (am Beispiel "Moodle-Kursgestaltung")

Hintergrund zu Handicaps, Stimmen von Studierenden und Lehrenden sowie Tipps für die Lehre bietet der Leitfaden der Uni Rostock für die Hochschulen Meckelnburg-Vorpommerns


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  • Zuletzt geändert: 2024/09/26 13:21
  • von Ute Dasch