Grundsätzlich gilt, wenn du indirekt zitierst, muss der Umfang des Zitats deutlich sein, d. h., es muss erkenntlich sein, wo das Zitat beginnt und wo es endet. Es genügt in der Regel nicht, einfach am Ende eines Absatzes oder eines Kapitels die Quelle zu nennen.

Wenn du keine Quelle nennst, wird davon ausgegangen, dass es sich entweder um unumstrittenes Grundwissen in diesem Fach handelt oder um deinen Gedanken.
Wenn du längere Passagen aus einer Quelle zitierst, wäre es zwar korrekt, aber nicht unbedingt schön, die Quelle nach jedem Satz zu wiederholen. Im Folgenden zeigen wir dir daher einige weitere Möglichkeiten.
Du machst im Text, im Kurzbeleg oder in der Fußnote deutlich, dass sich dein Zitat auf einen längeren Abschnitt bezieht:
Beispiele:
- Die folgenden Ausführungen beruhen auf den Überlegungen von Müller et al. (2012, S. 11ff.), die davon ausgehen, dass …
- Der Inhalt des folgenden Abschnitts beruht im Wesentlichen auf Maier (1989, S. 50), der …
- Die folgende Darstellung lehnt sich an Maier (1989, S. 50) an.
- … (vgl. zu diesem Abschnitt Müller 2012, S. 11ff.).
- … (vgl. zum folgenden Abschnitt Müller 2012, S. 11ff.).
- Es folgt nun eine Zusammenfassung des Modells von Becker [87], das als Grundlage für Experiment A verwendet wurde.
Am Ende der Ausführungen führst du dann noch einmal den Kurzbeleg an, z. B.: (Müller et al. 2012, S. 11ff.). So hast du den Umfang eindeutig gekennzeichnet.
Du kannst durch die Positionierung der Quellenangabe am Ende des Absatzes nach dem letzten Satzzeichen kenntlich machen, dass sich der Kurzverweis auf einen längeren Abschnitt bezieht.
Anders als einleitend dargestellt, ist es für manche Lehrende in Ordnung, wenn du nur am Ende eines Absatzes nach dem letzten Satzzeichen eine Quellenangabe einfügst, die sich dann auf den ganzen Absatz bezieht.
Beispiele:
Zuordnung des ganzen Absatzes:
Ein elektrischer Motor (EM) eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs erzeugt das benötigte Drehmoment durch die Kraftwirkung eines Magnetfeldes auf eine stromdurchflossene Leiterschleife. Das erzeugte Drehmoment ist hierbei proportional zu Stromstärke und Magnetfeld, wobei das Magnetfeld durch einen elektrischen Magneten oder einen Permanentmagneten erzeugt werden kann. Grundsätzlich werden elektrische Antriebe nach gespeister Stromart in Gleichstrommotoren und Drehstrommotoren unterschieden. [1]
Zuordnung eines Satzes:
Die DFG empfiehlt die zehnjährige Aufbewahrung von Primärdaten, die die Basis für Publikationen waren [10, S. 21].

Bezieht sich die Quelle nur auf einen Satz, ist die Quelle vor dem Punkt anzugeben. Bezieht sie sich jedoch auf einen ganzen Absatz, kommt die Fußnote erst nach dem Punkt. Um den Beginn des indirekten Zitats zu kennzeichnen, eignen sich ergänzend die expliziten Hinweise und Formulierungen im Text (siehe oben).
Worauf muss ich bei längeren indirekte Zitate in meiner wissenschaftlichen Arbeit achten?
Achte darauf, dass die Lesenden immer nachvollziehen können, welche Aussagen aus der Fachliteraur stammen und welche von dir. Und vergiss nicht, die übernommenden Gedanken gemäß deinem gewählten Zitierstil mit einer Quellenangabe zu versehen.
Wie formuliere ich indirekte Zitate?
Bei indirekten Zitaten versuchst du, den Gedanken einer Aussage aus der Fachliteratur in eigenen Worten zu formulieren, ohne dabei den Sinn zu verändern. Diesen Vorgang nennt man auch Paraphrasieren. Fachbegriffe solltest du dabei übernehmen.
Der Artikel wurde veröffentlicht im November 2024 und zuletzt aktualisiert im November 2024.