Sobald sich im Prozess der Themenfindung für eine wissenschaftliche Arbeit Themen und Fragestellungen herauskristallisieren, für die du dich ernsthaft interessierst, solltest du systematischer vorgehen, um dich für ein Thema und eine Fragestellung entscheiden zu können.
Auch wenn deine Wahl schon feststeht, solltest du das Exposé nutzen, um die Planung zu konkretisieren.

Das Exposé ist die Reiseroute für dein Schreibprojekt.
Dabei merkst du rasch,
- was dich wirklich interessiert,
- was du schon weißt,
- was machbar ist,
- wo du stärker eingrenzen musst und
- bei welchen Punkten du noch recherchieren musst.
Beantworte für dich die folgenden Fragen – schriftlich und so konkret und detailliert wie möglich. Notiere dabei auch alle Unsicherheiten, offenen Fragen oder Zweifel. Die Antworten bilden dein Exposé.
- Thema: Wie wird der Titel (ggf. mit Untertitel) deiner Arbeit lauten?
- Frage: Welche Frage möchtest du mit deiner Arbeit beantworten?
- Ziel: Welches Ziel soll deine Arbeit erfüllen?
- Ausgangslage: Welches Problem soll deine Arbeit behandeln?
- Forschungsstand: Wie stellt sich der aktuelle Forschungstand zu deinem Thema dar?
- Theorie: Auf welche Theorien wirst du ggf. Bezug nehmen?
- Vorgehensweise/Methode: Wie wirst du vorgehen, um deine Frage zu beantworten bzw. das Problem zu lösen?
- Gliederung: Wie wird deine Gliederung voraussichtlich aussehen?
- Literatur: Welches sind die wichtigsten Quellen, die du voraussichtlich für deine Arbeit verwenden wirst?
- Zeitplan: Welchem Zeitplan willst du bis zum Abgabetermin folgen?
Nachdem du dein Exposé geschrieben hast, solltest du anschließend eine unterstützende Person darum bitten, dir Feedback zum Exposé zu geben, z. B. Lehrende, Mitstudierende, Tutorinnen und Tutoren, Bekannte oder Verwandte. Stelle dazu folgende Fragen:
- Kommuniziert das Exposé klar, was der Fokus der Arbeit bzw. die These der Arbeit sein wird?
- Lässt das Exposé einen roten Faden erkennen?
- Sind die verschiedenen Teile klar auf das Hauptargument oder die Forschungsfrage bezogen?
Mit einem Exposé bist du auch gut für die Sprechstunde der betreuenden Lehrperson vorbereitet. Du zeigst, dass du dich mit den entscheidenden Parametern deines Schreibprojekts auseinandergesetzt hast, und kannst fokussierte Fragen stellen. Auch deiner Betreuungsperson wird es dadurch leichter fallen, dir Rückmeldung zu geben oder Hilfe zu leisten.

Literaturtipp: Frank, Andrea; Haacke, Stefanie; Lahm, Swantje (2007): Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf. Stuttgart: Metzler.
Wie lange dauert es, ein Exposé zu schreiben?
Das hängt von der Länge deiner wissenschaftlichen Arbeit ab. Das Schreiben eines Exposés kann von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen oder Wochen dauern. Dabei ist die Arbeit am Exposé jedoch immer auch schon Teil deines wissenschaftlichen Arbeitens und keinesfalls verschwendete Zeit.
Was gehört in ein Exposé?
Ein Exposé kann folgende Elemente enthalten: Thema, Frage, Ziel, Forschungsstand, Theorie, Vorgehensweise, Gliederung, Zeitplan, Literatur. Letztlich hängt der Inhalt von der Art deiner geplanten Arbeit ab. Alle Elemente sind vorläufig und können sich ändern.
Wie viele Quellen müssen in ein Exposé?
Dein Exposé sollte auf jeden Fall die wichtigsten Quellen zum Thema deiner wissenschaftlichen Arbeit enthalten. Wie viele genau, hängt von Art und Umfang der Arbeit ab. Als Daumenregel solltest du auf eine halbe bis eine Seite kommen. Dabei ist die Qualität der Quellen wichtiger als die Quantität.
Der Artikel wurde veröffentlicht im Oktober 2024 und zuletzt aktualisiert im Oktober 2024.