KI-Tools für wissenschaftliche Arbeiten nutzen

Der Markt der KI-Tools wächst schnell und dynamisch. In diesem Artikel findest du bewährte Tools im Überblick, die du beim wissenschaftlichen Arbeiten einsetzen kannst. Verliere dabei nie aus den Augen, dass generative KI grundsätzlich unwissenschaftlich arbeitet: sie formuliert unpräzise, sie legt ihre Quellen nicht offen und kann sehr plausibel Quatsch erzählen. Trotzdem kannst du dich von KI-Tools unterstützen lassen - wenn du ein gesundes Maß an Skepsis an den Tag legst.

Inhalt

KI-Tools nutzen

KI-Tools lassen sich sinnvoll an verschiedenen Stellen im wissenschaftlichen Schreibprozess einsetzen: zum Beispiel zur Unterstützung bei …

der Formulierung der Fragestellung und der Themeneingrenzung
der Literaturrecherche
dem Zusammenfassen und Verstehen von Fachliteratur
der Strukturierung von Inhalten
der Generierung von Text
der inhaltlichen und sprachlichen Überarbeitung
dem Korrekturlesen

KI-Tools werden dir nicht die zeitaufwändige und manchmal anstrengende Denkarbeit abnehmen, die wichtiger Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens ist. Aber sie können deine Arbeit ergänzen und dich teilweise auch entlasten. Sie können dich umso besser unterstützen, je mehr du dich mit deinem Thema, den Anforderungen an das wissenschaftliche Arbeiten und den Tools auskennst.

Kläre stets mit deinen Betreuenden, ob du für deine aktuelle wissenschaftliche Arbeit KI-Tools verwenden darfst und wie du diese Nutzung deutlich machen sollst.

Elicit

Elicit ist ein KI-Recherche-Tool, das dich beim Finden und Auswerten von wissenschaftlichen Artikeln unterstützt. Das Tool kann Artikel knapp zusammenfassen oder auch aus mehreren Artikeln einen Forschungsstand erstellen.

Die Suche in Elicit ersetzt nicht die systematische Literaturrecherche. Das Programm hat nur Zugriff auf einen Teil der verfügbaren Literatur zu einem Thema. Ältere und analoge Literatur ist nicht verfügbar.

Für alle Studierenden der Ohm gibt es die Möglichkeit, den Workshop Literaturrecherche mit KI zu besuchen sowie die zugehörigen Schulungsunterlagen hier abzurufen.

ChatGPT, Copilot & Co

KI-Chatbots wie ChatGPT oder Copilot können dich bei vielen Aufgaben im Schreibprozess unterstützen. Lass dich beispielsweise bei der Ideenfindung unterstützen, indem du eine Frage stellst oder ein Thema eingibst. Lass dir von ChatGPT auch Forschungsfragen und Gliederungsentwürfe vorschlagen und nutze sie als Grundlage für eine eigene Fragestellung, Gliederung oder zur Themeneingrenzung.

ChatGPT kann auch ganze Textpassagen basierend auf deinen Eingaben generieren. Als Eingaben genügen oft Stichworte und Satzfragmente. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn du an einer Schreibblockade leidest und ins Schreiben kommen möchtest.

Du kannst ChatGPT auch gut dafür nutzen, um den Sprachstil deiner Arbeit formeller und wissenschaftlicher zu gestalten – auf Deutsch oder Englisch.

ChatGPT kann – wie alle anderen KIs auch – halluzinieren. Genauer gesagt: Die Antworten der KI sind teilweise falsch, erfunden oder unpräzise formuliert. Das kann oft nur schwer zu erkennen sein, vor allem, wenn du dich bei einem Thema noch nicht gut auskennst. Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört es weiterhin, sich selbst Expertise anzulesen – in den Originaltexten. Du bist verantwortlich für den Inhalt deiner wissenschaftlichen Arbeit.

Für alle Studierenden der Ohm gibt es die Möglichkeit, den Schreibworkshop Microsoft Copilot: Grenzen und Chancen im Schreibprozess zu besuchen sowie die zugehörigen Workshopunterlagen abzurufen.

The Language Tool / Grammarly

In Zeiten von KI-basierter Sprachprüfung sollte deine Arbeit in Sachen Kommasetzung, Grammatik und Rechtschreibung perfekt sein. Tools wie The LanguageTool oder Grammarly korrigieren deinen Text für dich und schreiben ihn um. Davon profitiert auch der Stil deiner Texte.

Es gibt nicht den wissenschaftlichen Stil, der für alle Disziplinen korrekt ist. Ob der von KI überarbeitete Text den Sprachstil in deinem Fach trifft, musst du selbst entscheiden.

DALL-E

Wenn du grafische Darstellungen benötigst, sind Bildgeneratoren wieDALL-E praktisch. Sie generieren einfache sowie komplexe Bilder und können visuell inspirieren. In der Wissenschaft kann DALL-E genutzt werden, um visuelle Darstellungen komplexer Daten oder Konzepte zu erstellen, die deine Arbeit unterstützen und anschaulicher gestalten.

Die Bilder von bildgenerierenden KI-Tools unterliegen häufig einem starken Bias. Das bedeutet: Die Bilder zeigen oft nur wenig Diversität und viele Klischees. Übernimm Verantwortung für das Ergebnis deiner Bilder!

Was kostet mich die Nutzung von KI-Tools?

Die Nutzung von KI-Tools kann finanzielle und andere Kosten mit sich bringen: Viele Tools bieten Grundfunktionen kostenlos an, aber für erweiterte Funktionen fallen oft Gebühren an. Angehörige der Ohm können Microsoft Copilot für 30 Anfragen am Tag kostenlos nutzen.

Auch kann dich die Prüfung der KI-generierten Ergebnisse Zeit kosten, da KI-Tools nicht immer fehlerfreie oder passende Inhalte liefern. Und nicht zuletzt kann eine übermäßige Nutzung deine eigenen Schreibfähigkeiten beeinträchtigen – nutze KI daher bewusst und gezielt.

Wenn eine Website oder eine App kostenlos ist, zahlst du in der Regel mit deinen Daten! Gewöhne dir an, Namen, persönliche Daten, Interna sowie Details von Forschungsprojekten in deinen Anfragen durch Platzhalter zu ersetzen.

Häufig gestellte Fragen

Darf ich meine wissenschaftliche Arbeit komplett von einer KI schreiben lassen?

Nein, das ist nicht erlaubt. Aber du darfst inzwischen bei vielen Arbeiten KI als Unterstützung verwenden. Kläre stets mit deinen Betreuenden, ob und in welchem Umfang du für deine aktuelle wissenschaftliche Arbeit KI-Tools verwenden darfst.

Muss ich genutzte KI-Tools im Literaturverzeichnis als Quelle angeben?

Letztlich entscheiden darüber deine Betreuenden. In der Regel wird gefordert, dass KI-Tools als Hilfsmittel angegeben werden, nicht aber als Quelle.

Wie sieht es mit dem Datenschutz bei KI-Tools aus?

KI-Tools wie ChatGPT oder DeepLWrite speichern oft, was du eingibst, um besser zu werden. US-Anbieter halten sich dabei nicht an die strengen DSGVO-Regeln. Gib deshalb besser keine sensiblen oder persönlichen Daten ein und schau dir die Datenschutzinfos der Tools genau an.

Verbesserungsvorschläge? Schreibe uns!

Der Artikel wurde veröffentlicht im Januar 2025 und zuletzt aktualisiert im Januar 2025.

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