Für das Zitieren von Internetquellen solltest du diese beiden Regeln beherzigen:
- Verstehe das Prinzip: Die Lesenden müssen aufgrund deiner Quellenangabe in der Lage sein, die Quelle einzuordnen und selbst aufzufinden.
- Zitiere einheitlich: Bleibe innerhalb einer Arbeit bei dem einmal gewählten Schema.
Wir empfehlen, eine Internetseite wie eine gedruckte Veröffentlichung zu behandeln, also möglichst die Autor*innen sowie Datum und Titel anzugeben – und statt Verlag und Verlagsort eben die Internetadresse.

Da sich Internetdokumente und Webseiten verändern können, gibst du auch das Datum an, an dem du die Website zuletzt aufgerufen hast.
Im Literaturverzeichnis führst du eine Internetseite wie folgt auf:
Nachname, Vorname (TT.MM.JJJJ): Titel. ggf. herausgebende Institution. URL (abgerufen am TT.MM.JJ).
Beispiele:
Im Literaturverzeichnis:
Böhme, Stefan/Unte, Pia/Werner, Daniel (2009): Frauen in MINT-Berufen in Bayern. Hg. v. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz). http://doku.iab.de/regional/BY/2009/regional_by_0109.pdf (abgerufen am 14.10.2024).
Kurzbeleg im Text oder in der Fußnote:
Böhme et al. 2009, S. 12
Ältere Empfehlungen für das Zitieren von Onlinequellen raten manchmal noch dazu, diese getrennt aufzuführen.

Wir raten aufgrund der zunehmenden Popularität von Internetquellen davon ab.
Ebenso kann der Hinweis „Online im Internet“ entfallen – Lesende erkennen dies daran, dass eine Internetadresse vorhanden ist.
Internetseiten weisen gegenüber gedruckten Veröffentlichungen einige Besonderheiten auf, die Schwierigkeiten bereiten können:
- Die Angaben sind häufig nicht vollständig, z. B. fehlen Veröffentlichungsdatum, Autor*innen oder Seitenzahlen.
- Internetseiten sind unbeständig, d. h., sie können leicht gelöscht, geändert oder verschoben werden.
Natürlich kannst du nur angeben, was auch genannt ist. Bei unvollständigen Angaben solltest du jedoch noch einmal prüfen, ob diese Quelle wirklich den Anforderungen an Wissenschaftlichkeit genügt. Vielleicht findest du eine bessere Quelle.
Wenn du dich entschieden hast, die Quelle dennoch zu zitieren, nutze die vorhandenen Informationen, damit die Nachvollziehbarkeit gegeben ist:
Wenn das Datum fehlt, gibst du „o. D.“ für „ohne Datum“ an.
Beispiele:
Im Literaturverzeichnis:
wildwasser (o. D.): Info und Hilfe: Was ist sexueller Missbrauch? https://www.wildwasser.de/fragen-und-antworten/was-ist-sexueller-missbrauch (abgerufen am 14.10.2021).
Kurzbeleg im Text oder in der Fußnote:
wildwasser o. D.
Wenn es sich bei der Onlinequelle um ein ungewöhnliches Format handelt – ein Blog-Eintrag, ein Tweet, ein Youtube-Video ect. – gibst du nach dem Titel in eckigen Klammern das Format an.
Beispiele:
Im Literaturverzeichnis:
Freakonomics (29.10.2010): E-ZPass is a life-saver (literally) [Blog-Eintrag]. http://www.freakonomics.com/2010/10/29/e-zpass-is-a-life-saver-literally (abgerufen am 14.10.2021).
Kurzbeleg im Text oder in der Fußnote:
Freakonomics 29.10.2010
Heute hier, morgen dort – Internetquellen können leicht verschoben oder gelöscht werden. Diese Eigenschaft von Internetquellen widerspricht der Anforderung an wissenschaftliche Quellen: Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
Das heißt nicht, dass du überhaupt nicht aus dem Internet zitieren darfst, aber du solltest folgende Ratschläge berücksichtigen:
- Prüfe, ob du eine gleichwertige, gedruckte Quelle findest.
- Wähle die Internetquellen von seriösen Herausgebern, wie z. B. Universitäten, wissenschaftliche Zeitschriften oder Ministerien. Das garantiert nicht, dass deine Quelle morgen noch online ist, erhöht aber die Wahrscheinlichkeit.

Wenn ein Datum der letzten Änderung oder Aktualisierung vorhanden ist, gebe dieses mit an.
Beispiele:
Im Literaturverzeichnis:
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest [MPFS] (Hrsg.) (2011): JIM-STUDIE 2011. Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Stuttgart. https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2011/JIM_Studie_2011.pdf (zuletzt aktualisiert am 10.11.2011, abgerufen am 14.10.2021).
Kurzbeleg im Text oder in der Fußnote:
MPFS 2011

Bespreche mit deiner Betreuungsperson, ob du die zitierten Internetseiten archivieren solltest, z. B. durch Drucken oder Speichern auf einem Datenträger, den du der Arbeit beilegst.
In der Regel ist das aber nicht notwendig.
Literatur: APA Style (2010): How do you cite website material that has no author, no year, and no page numbers? http://www.apastyle.org/learn/faqs/cite-website-material.aspx (abgerufen am 14.10.2021).
Literatur: Bleuel, Jens (2001): Zitation von Internet-Quellen. In: Hug, Theo (Hrsg.): Wie kommt Wissenschaft zu Wissen? Band 1: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Hohengehren: Schneider. http://www.bleuel.com/ip-zit.pdf (abgerufen am 14.10.2021).
Wie zitiere ich Online-Bücher?
Genauso wie bei Zeitschriften und bei anderen Internetquellen ist das Schema gleich:
Nachname, Vorname (Jahr): Titel. Verlagsort: Verlag. URL (abgerufen am TT.MM.JJ).
Wann sind Internetquellen zitierfähig?
Sei dir der Schwächen von Internetquellen bewusst und überlege, für welchen Zweck du diese Quelle zitiern möchtest. Wenn es sich trotzdem um die beste Quelle handelt, kannst du Internetquellen durchaus zitieren. Der Name eines (oder mehrerer) Autor*innen bzw. einer Organisation sowie ein Datum sollten jedoch als Mindestangaben vorhanden sein.
Der Artikel wurde veröffentlicht im November 2024 und zuletzt aktualisiert im November 2024.