Vor allem, wenn du eine Bachelorarbeit für eine Kundin oder einen Kunden erstellst, brauchst du zunächst ein ausführliches Briefing, bevor du mit der Konzeption beginnen kannst.
Solltest du keine Auftraggebenden haben, sondern eine Bachelorarbeit nach deinen eigenen Vorgaben gestalten, dann setzt du dir selbst diese Vorgaben und die Ziele deiner Bachelorarbeit. Damit dir dies gut gelingt, solltest du eine ausführliche Ideenentwicklung ausarbeiten. Je genauer du dir die Hintergründe deiner Ideen überlegst, desto einfacher wird es dir fallen, das Briefing zu erstellen.
Folgende Punkte solltest du in deinem Briefing klären:
- Was ist die Idee?
- Was sind die Ziele, was soll damit erreicht werden?
- Wer ist die Zielgruppe?
- Gibt es ein Budget?
- Welche anderen Vorgaben gibt es von Auftraggebenden? Z. B.: Deadlines, Designvorgaben, Umsetzung etc.
- Welche Erwartungen gibt es an deine Arbeit?

Wenn du dein Briefing verschriftlicht hast, kannst du das meiste für dein Konzept daraus herleiten.
Hier ist eine Übersicht über die Punkte, die dein Konzept beinhalten muss, in der entsprechenden Reihenfolge:
- Deckblatt: Inkl. Titel deiner Arbeit, deinem Namen, deiner Martrikelnummer, Modul, Studienfach und dem Namen deiner Hochschule. Das Deckblatt gehört nicht ins Inhaltsverzeichnis.
- Inhaltsverzeichnis: Einheitlich und mit Seitenangabe. Achte darauf, dass nirgends ein einzelner Unterpunkt alleine steht.
- Einleitung und Hinführung zum Thema: Hier schreibst du deine Motivation hinter der Bachelorarbeit, oder auch wie der Auftrag dahinter zustande kam.
- Vorgaben und Briefing: Wenn du keine Auftraggebenden hast, gehört zu diesem Punkt hauptsächlich deine Ideenentwicklung.
- Zielgruppen: Du musst hier keine einzelne Persona entwickeln, solltest die Zielgruppe aber so genau wie möglich beschreiben.
- Funktionen: Das sind im Grunde genommen die Ziele deiner Arbeit, und wie du diese umsetzen möchtest. Das sind z. B. Funktionen einer App, oder die Art der Umsetzung eines Buches.
- Inhalt & Medien: Aus was besteht deine Arbeit? Das können Bilder und Illustrationen sein, auf Leinwand oder gerahmt, aber auch die inhaltlichen Punkte eines Romans oder einer App zählen hierzu.
- Das Design: Hierzu gehören ggf. Zeichenstile, Typografie, Farbgebung, Sprachgestaltung, Bilder, Format und Produktion etc.
- Marktanalyse: Gibt es die Idee oder die Produkte bereits? Was machst du anders als alle anderen, und was kannst du von der Konkurrenz lernen? Wie ist die Nachfrage auf dem Markt? Warum sollte jemand dein Buch, deine App, deine Bilder kaufen? Hier wird von dir erwartet, dass du Vergleiche anstellst.
- Verwirklichung und Zukunftsaussichten: Beschreibe möglichst realistisch, wie dein Konzept bzw. deine Idee mit deren Zielen verwirklicht werden kann. Es geht hierbei auch um die Zukunft nach dem Studium. Z. B.: Gibt es mögliche Investoren für deine App? Willst du nach deinem Studium deine Bilder ausstellen und verkaufen? Oder trittst du mit deinem Roman an einen Verlag heran?
- Literaturverzeichnis: Achte auf eine einheitliche und wissenschaftlich korrekte Form der Quellenangaben.
- Abschlussblatt: Bei einer Ringbindung ist das einfach der Karton am Ende. Das Abschlussblatt gehört nicht ins Inhaltsverzeichnis.

Falls deine Bachelorarbeit ein Konzept ist, für z. B. eine App, die du nicht selbst entwickelst, erstellst du im Modul „Konzeption“ quasi ein Konzept für das Konzept.
Im Grunde genommen musst du in deinem Konzept folgendes beantworten:
Was gestaltest du, warum, in welcher Art und Weise, für wen und mit welchen Funktionen?
Achte darauf, dass du möglichst die gängigen Regeln der Argumentation einhältst. Wenn du eine Behauptung aufstellst, warum sich deine Arbeit z. B. gut verkaufen oder verwirklichen lässt, dann musst du diese Behauptung auch belegen – am besten mit seriösen und zitierwürdigen Quellen. Dazu gehört nicht Wikipedia, sondern z. B. offizielle Statistiken von Statista.
Vergiss zudem nicht, auch deine Einschränkungen bei deiner Arbeit zu erwähnen, und wo du dir ggf. Hilfe holen möchtest. Wenn du z. B. einen Roman schreibst, wird nicht automatisch von dir erwartet, dass du selbst auch das Buchcover dazu gestaltest.

Du musst nicht alles können oder alles wissen. Aber du musst wissen, was du nicht weißt, und wo du dir Unterstützung holen kannst.
Sei also transparent, offen und ehrlich. Dadurch wird dein Konzept erst wirklich authentisch!
Auch ein Konzept ist eine wissenschaftliche Arbeit, und zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört es zu den Standards, die Quellen der Informationen und Gedanken anzugeben, die nicht von dir selbst stammen.
Du musst in deinem Text durch geeignete Formulierungen also deutlich machen, was deine Eigenleistung ist, was vorgegeben ist und welche Informationen und Belege du woher zitierst.

Kläre mit deinen aktuellen Dozierenden im Modul „Konzeption“, welchen Zitierstil du verwenden sollst.
Meistens wird in der Fakultät Design empfohlen, fortlaufende Fußnoten zu verwenden. Hierfür markierst du im Text dein Zitat mit einer Endnote direkt am Ende des Zitats – das kann also auch in der Satzmitte sein – und schreibst in die Fußzeile deines Dokumentes die ausführliche Quelle.
Am Ende deines Konzeptes musst du ein Literaturverzeichnis anführen. Dieses muss alphabetisch geordnet sein, und nicht in der Reihenfolge, in der die Quellen im Text vorkamen.
Wichtige weiterführende Infos zum Zitieren, zu den verschiedenen Arten von Zitaten und zum Literaturverzeichnis findest du in diesem Artikel: Warum muss ich zitieren?
Üblicherweise wird erwartet, dass du dein Konzept gedruckt und gebunden abgibst, mit einem Deckblatt, einem Abschlussblatt, einem Inhaltsverzeichnis und inkl. Seitenzahlen. Ggf. musst du auch eine CD dazu abgeben.

Kläre mit deinen aktuellen Dozierenden im Modul „Konzeption“, welche Formalien erwartet werden, ob du eine CD o. a. abgeben musst, was der Datenträger ggf. enthalten soll, und bis wann du dein Konzept spätestens abgeben musst.
Plane genug Zeit ein, um dein Konzept nach dem Schreiben für die Abgabe vorzubereiten! Dazu gehört u. a., es zu überarbeiten, Korrektur zu lesen, dir ggf. Text-Feedback zu holen, zu drucken und zu binden.
Um deine Note im Modul „Konzeption“ zu ermitteln, werden deine Prüfenden dein Konzept nach folgenden Kriterien bewerten:
- Formalien: Vorgaben, Format, Quellenangaben, Rechtschreibung und Interpunktion.
- Gliederung: Vollständig und mit rotem Faden?
- Argumentation: Stichhaltig und belegt?
- Text: Realistisches, glaubwürdiges Konzept?
Was ist der Unterschied zwischen Konzeption und Konzept?
Eine Konzeption ist der komplette Weg bis hin zum fertigen Konzept. Das Briefing, die Planung, Zielsetzungen festzulegen und überhaupt erst mal eine Idee zu entwickeln – das alles gehört zur Konzeption. Das Konzept ist „nur“ das fertige Schriftstück, das du am Ende in Händen hältst, bei deinen Auftraggebenden oder Vorgesetzten vorlegst, oder eben im Modul „Konzeption“ abgibst.
Wann sollte ich mit der Konzeption meiner Bachelorarbeit beginnen?
Wie immer: So früh wie möglich. Schließlich soll deine Konzeption abgeschlossen sein, bevor du mit deiner Bachelorarbeit beginnst. Fang am besten schon in der vorlesungsfreien Zeit vor deinem Abschlusssemester damit an, deine Idee zu entwickeln und dein Briefing ausführlich vorzubereiten.
Der Artikel wurde veröffentlicht im Februar 2025 und zuletzt aktualisiert im Februar 2025.