Wenn du aufeinander folgend immer wieder auf dieselbe Quelle verweist, kannst du ab dem zweiten Kurzverweis mit „ebd.“ (ebenda) abkürzen. Diese Angabe bezieht sich immer auf die zuletzt genannte Quellenangabe. Geänderte Seitenangaben werden z. B. wie folgt angegeben: (ebd., S. 44).
Im Kurzverweis werden akademische Titel, Ehrentitel oder Berufsbezeichnungen (wie z. B. Prof. Dr.) nicht aufgeführt.

Es gibt hunderte verschiedener Zitationsstile, die je nach Fach, Publikation und persönlichen Vorlieben variieren. Im Folgenden wird als Zitationsstil der eigens für die Fakultät Sozialwissenschaften entwickelte Stil „Fakultät SW“ erläutert.
Dabei handelt es sich um eine Zitation, die Kurzverweise im Text verwendet. Sie basiert auf den „Richtlinien zur Manuskriptgestaltung“ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie [DGPs] (2007), die weitgehend mit den international verbreiteten Regelungen der American Psychological Association (APA) übereinstimmen.
Statt einem Kurzverweis im Text kannst du alternativ den Kurzverweis in Fußnoten verwenden. Spezielle Fragen zu Fußnotenverwendung besprichst du direkt mit deinen Betreuenden, z. B. zur Nutzung von Langverweisen. Ansonsten gelten die hier für die Kurzverweise vorgestellten Empfehlungen.

Der Kurzverweis enthält im Wesentlichen drei Elemente: die Nachnamen der Autor*innen, das Jahr der Veröffentlichung und die betreffenden Seitenzahlen. Sind in der Publikation keine Seitenzahlen vorhanden oder sind diese nicht relevant, genügt die Angabe des Erscheinungsjahrs. Wenn Autor*innen bereits im selben Satz genannt sind, musst du sie nicht im Kurzverweis wiederholen.
Beispiele:
Bei Thiersch (1986) ist der Alltag der Menschen der Ausgangspunkt für seine Theorie der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit.
Die Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit bezieht sich auf den Alltag der Menschen (Thiersch, 1986).
Institutionen, Einrichtungen, Vereine und Unternehmen können in den Quellenbelegen an die Stelle der Autor*innen treten. Diese nennt man Körperschaftautor*innen. Wenn es für die jeweilige Institution üblich ist, darfst du deren Namen abkürzen. In diesem Fall gibst du beim ersten Bezug auf die Quelle den gesamten Namen an, gefolgt von der Abkürzung in eckigen Klammern. Bei weiterem Auftreten genügt dann die Abkürzung. Im Literaturverzeichnis verwendest du den vollständigen Namen.
Beispiele:
Nennung der Körperschaft beim ersten Auftreten: (Bundesministerium für Arbeit und Soziales [BMAS], 1999)
Nennung der Körperschaft beim weiteren Auftreten: (BMAS, 1999)
Nennung der Körperschaft im Literaturverzeichnis: Bundesministerium für Arbeit und Soziales [BMAS] (1999)
Manchmal sind die benötigten Angaben unvollständig. Gerade bei Internet-Dokumenten fehlen unter Umständen Datum, Autor*innen oder Seitenzahlen. Natürlich kannst du nur angeben, was auch genannt ist. Fehlen die Autor*innen, rückt die verantwortliche Organisation (Verein, Institution, Herausgebende) an die Stelle der Autor*innen. Fehlt eine Angabe zum Erscheinungsjahr, kannst du statt der Jahresangabe die Abkürzung „n. d.“ (nicht datiert) verwenden, um zu kennzeichnen, dass die Angabe für diese Quelle nicht vorhanden ist. Häufig findest du im Impressum der Webseite die fehlenden Informationen.

Beispiel:
(Wildwasser Nürnberg e.V., n. d.)
Zwei Autor*innen werden im Text durch das Wort „und“ verbunden, in Klammern und Tabellen dagegen durch das kaufmännische Und-Zeichen (&).
Beispiele:
Grimmer und Neukorn zufolge sind Psychotherapie und Coaching „auf einem Kontinuum anzusiedeln mit zwei Polen und einem Grenz- und Überschneidungsbereich in der Mitte“ (2010, S. 47).
Sie halten es für präziser, Psychotherapie und Coaching „auf einem Kontinuum anzusiedeln mit zwei Polen und einem Grenz- und Überschneidungsbereich in der Mitte“ (Grimmer & Neukorn, 2010, S. 47).
Bei drei bis sechs Autor*innen gibst du beim ersten Auftreten sämtliche Namen an. Bei weiterem Auftreten gibst du nur den ersten Namen an, gefolgt von „et al.“ (lat. für „et alii“, dt.: „und andere“), dem Jahr sowie den Seiten.
Beispiele:
Nennung beim ersten Auftreten im Text: Müller, Meier, Huber und Schmidt (2001, S. 12)
Nennung beim ersten Auftreten in Klammern: (Müller, Meier, Huber & Schmidt, 2001, S. 12)
Nennung im Folgenden: Müller et al. (2001, S. 13) bzw. (Müller et al., 2001, S. 13)
Bei mehr als sechs Autor*innen gibst du im Kurzverweis den Namen des ersten Autors an, gefolgt von et al., dem Jahr und den Seiten.
Beispiele:
Vollständige Angaben der Originalquelle: Huelmann, Thorben; Ferdinand, Hanna; Gebauer, Miriam; McElvany, Nele; Bos, Wilfried; Köller, Olaf & Schöber, Christian (2014): Urteilsgenauigkeit von Lehrkräften bezüglich der Selbstwirksamkeitsüberzeugung von Schülerinnen und Schülern. In: Heinz Günter Holtappels, Ariane Willems, Michael Pfeifer, Wilfried Bos & Nele McElvany (Hrsg.): Jahrbuch der Schulentwicklung, Bd. 18. Daten, Beispiele und Perspektiven (S. 298–320). Weinheim: Juventa.
Kurzverweis im Text: Huelmann et al. (2014) hinterfragen die Urteilsgenauigkeit von Lehrkräften in Bezug auf die Selbstwirksamkeitsüberzeugungen ihrer Schüler*innen.
Wenn das direkte oder indirekte Zitat im Original über mehr als eine Seite geht, kennzeichnest du dies mit dem Zusatz „f.“ für eine nachfolgende Seite oder „ff.“ für mehrere nachfolgende Seiten. Dieser Zusatz folgt ohne Leerzeichen direkt nach der Seitenzahl. Alternativ kannst du statt „f.“ oder „ff.“ die genauen Seitenzahlen angeben. Erstreckt sich die relevante Textpassage über mehr als drei Seiten, nennst du immer die erste und letzte Seite.
Beispiele:
Jede Aussage enthält vier Aspekte: Sachebene, Appellseite, Selbstkundgabe und Beziehungsseite (Schulz von Thun, 1981, S. 25ff.).
Im Folgenden wird das Vierphasenmodell der Trauer nach Kast (1982, S. 20–27) vorgestellt.
Man unterscheidet zwei Arten von Zitaten: direkte (wörtliche) und indirekte. Bei beiden Arten fügst du immer einen Beleg hinzu, der zeigt, woher das Zitat stammt.

Beispiel:
„Schreiben mit fremden wissenschaftlichen Texten ist mehr, als an der richtigen Stelle ein Anführungszeichen zu setzen“ (Pohl, 2007, S. 295).
Enthält das übernommene direkte Zitat einen Fehler, machst du durch ein eingefügtes „[sic!]“ (lat.: „so“) deutlich, dass der Fehler bereits im Original vorhanden war.
Beispiel:
„Mit Arbeit 40. [sic!] ändert sich alles: Die Arbeitswelt wird durch Big Data, Cloud Computing und Roboter transformiert“ (Mustermann, 2017, S. 24).
Auslassungen und Grammatikänderungen müssen bei direkten Zitaten mit […] gekennzeichnet werden, außer wenn sich die Auslassung direkt am Beginn des Zitats befindet.

Beispiel:
Kohl kommt zu dem Ergebnis, dass „die bewusste Absicht zu ‚schummeln‘ […] nur in Ausnahmefällen [zu] erkennen“ (2001, S. 168f.) war.
Selten ist es nötig, ein längeres direktes Zitat zu verwenden. Falls doch, hat sich ab einer Länge von über 40 Wörtern eine besondere, platzsparende Darstellungsweise durchgesetzt: Formatiere das Zitat einzeilig und lege links und rechts einen Einzug fest, so dass du einen Blocksatz erhälst. Setze das Zitat nicht kursiv, da dies schlecht lesbar ist. Anführungsstriche können bei Blockzitaten entfallen, sind aber auch möglich.

Bei indirekten (sinngemäßen) Zitaten übernimmst du Gedanken aus Texten anderer, formulierst sie aber in eigenen Worten. Wissenschaftliche Arbeiten enthalten in der Regel deutlich mehr indirekte als direkte Zitate. Auch indirekte Zitate werden mit einem Beleg markiert.
Beispiel:
Die Erfahrungen der freiwilligen Selbstkontrolle zeigen, dass Studierende zwar Plagiate ablehnen, ihre Texte aber dennoch häufig Zitierfehler aufweisen (Kohl, 2001, S. 168f.).
Wenn du längere Passagen indirekt zitierst, musst du die Quelle nicht ständig wiederholen. Es muss allerdings immer eindeutig zu erkennen sein, auf wessen Argumente du dich in deiner wissenschaftlichen Arbeit beziehst.
Mache am besten durch deine Wortwahl deutlich, dass sich der Kurzverweis auf einen längeren Abschnitt bezieht.
Beispiel:
Die qualitative Methode der Gruppendiskussion wurde entwickelt, um die dynamische Entstehung von Meinungen zu erfassen (Lamnek, 2005, S. 103). Lamnek zufolge ist sie durch einen ausführlichen Leitfaden gekennzeichnet. Vorab werden Fragen formuliert und eine Reihenfolge festgelegt, in der verschiedene Themen diskutiert werden. Diese Methode habe ich in dieser Bachelor-Arbeit in geänderter Form umgesetzt. So haben die Gruppenmitglieder zum Beispiel vorab eine Online-Umfrage zu ihrer Lebenslage ausgefüllt.

Mehr zu längeren indirekten Zitaten findest du in diesem Artikel: Längere indirekte Zitate in den Sozialwissenschaften.
Gesetze und andere Rechtsnormen werden bei ihrer erstmaligen Erwähnung im Text mit dem offiziellen Titel sowie der Abkürzung angegeben, z. B. „Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)“. Wird dasselbe Gesetz im weiteren Text nochmals erwähnt, kommt es auf folgende Aspekte an:
- Steht das Gesetz allein, ohne einen Paragrafen oder Artikel, wird dieser Name weiterhin ausgeschrieben, z. B.: „Bürgerliches Gesetzbuch“.
- Wird dagegen ein Paragraf oder Artikel dieses Gesetzes angeführt, wird das Gesetz nach seiner vorherigen ausführlichen ersten Erwähnung nur noch in der Kurzform benannt, z. B.: „§ 1626 BGB“.
Wird die geltende Fassung eines Gesetzes zitiert, so sind weitere Quellenangaben unnötig – auch im Literaturverzeichnis wird das Gesetz nicht erwähnt. Gebe als Quelle nicht das Werk an, aus dem du das Gesetz zitierst. Detailliertere Informationen, beispielsweise zu älteren Gesetzesfassungen, findest du im Artikel Gesetze zitieren.
Beispiel:
Die Definition des „Jugendlichen“ im Sozialgesetzbuch (SGB) ist mit 14 bis 18 Jahren sehr eng gesetzt (§7 Abs. 1 Nr. 2 SGB VIII). Danach greift bis zum 27. Lebensjahr die Bezeichnung „junger Volljähriger“ (§7 Abs. 1 Nr. 3 SGB VIII).
- Dein Text besteht aus einer Aneinanderreihung von zusammengefassten oder wörtlichen Zitaten
- Zitate werden nicht oder fehlerhaft belegt
- Du beziehst dich bei der Behandlung eines Themas ausschließlich auf eine einzige Quelle (womöglich gar Wikipedia …), obwohl es einen umfassenden Fachdiskurs zum Thema gibt
Was ist der Unterschied zwischen direktem und indirektem Zitieren?
Direkte Zitate geben Textpassagen wörtlich wieder, während indirekte Zitate die Ideen des Originaltexts in eigenen Worten wiedergeben.
Was kann ich tun, wenn bei meiner Online-Quelle wichtige Angaben fehlen?
Häufig findest du im Impressum der Website die fehlenden Informationen. Gerade Internetquellen ohne Angaben über Autor*innen sind in deiner wissenschaftlichen Arbeit zu vermeiden.
Wann verwende ich „vgl.“?
Die Abkürzung „vgl.“ solltest du nur dann verwenden, wenn die Lesenden tatsächlich etwas vergleichen sollen. Dies wird jedoch eher bei einem Zitierstil mit Fußnoten empfohlen und nur bei indirekten Zitaten – in den Sozialwissenschaften ist es also eher unüblich.
Wie zitiere ich Studien?
Bei dem Zitieren von Studien gilt es zu klären, in welcher Publikationsform die Studie vorliegt. Studien können als Monografie von einem oder mehreren Autor*innen, als Teil eines Sammelwerkes oder als Zeitschriftenartikel erscheinen. Entsprechend wird die vorliegende Studie wie oben in diesem Artikel beschrieben zitiert. Wird die Studie von einer Institution (z.B. Bundeszentrale für politische Bildung, Europäische Union) oder Unternehmen veröffentlicht, wird sie als eine Veröffentlichung einer Körperschaft behandelt und wie oben beschrieben angegeben.
Der Artikel wurde veröffentlicht im Dezember 2024 und zuletzt aktualisiert im Dezember 2024.