Lehr- und Kompetenzentwicklung

NFC-Chips für Lehrexperimente

NFC-Chips für Lehrexperimente

Was ist NFC? Und was macht man so damit?

NFC – oder Near Field Communication – wird dazu genutzt um im Nahbereich Daten zu übertragen. Die meisten von uns kennen die Technologie vom Bezahlen mit dem Handy oder auch beim Einstempeln und Identifizieren bei Zugangssystemen. Dabei werden kleine Datenpakete – meist als alphanumerische Zeichen – gesendet und empfangen. Diese Text- und Zahlen reihen können unterschiedlichen Zwecken dienen:

  • Informationen bereitstellen („WLAN ID: TH_Leko Kennwort: „Sommerfest 2025“)
  • Auslöser für Software-Anwendungen (Siri, spiele „Never gonna give you up!“)
  • Programmbefehle: „del c:/…“
  • Identifizierungscodes „MitarbeiterinXYZ_U123%%4&“
  • Links zu Websites: „https://www.th-nuernberg.de“

Um den Informationsaustausch zu ermöglichen, müssen Geräte oder NFC-Chips nah aneinander gehalten werden. NFC Chips funktionieren ähnlich wie RFID-Chips – die man etwa als Diebstahlschutz kennt: Durch einen Funkimpuls (zum Beispiel mit dem Handy) wird Energie zu dem batterielosen Chip geschickt, die ausreicht, ihn zu aktivieren und seine Nachricht zu senden. Die Chips lassen sich mit entsprechenden Geräten – zum Beispiel auch einem modernen Handy – und der entsprechenden Software programmieren. Man kann dort also einen alphanumerischen Text einspeichern.

NFC-Software – einfache Apps für Mobiltelefone
Neben kommerziellen, Gratis- und Bezahlangeboten, gibt es auch OpenSource Lösungen, wovon wir hier zwei empfehlen. Zum Zugreifen legen Sie den Chip aufs Smartphone und aktivieren die NFC-Funktionen. Mit den Apps können Sie übrigens auf eine Entdeckungsreise gehen: Mensakarte, Schlüsselchip und Kreditkarte offenbaren auf einmal ihre Geheimisse!

Wie kann man die Chips in der Lehre nutzen – einige Anregungen

Im Grunde verhält sich der NFC-Chip wie ein QR-Code. Doch mit einigen kleinen – aber auch interessanten Unterschieden:

  • Man kann den Chip neu beschreiben – also einer neuen Nutzung überführen oder neue Inhalte speichern
  • Man muss mit dem Chip physisch interagieren – also Nutzerinnen müssen Ihr Smartphone an den Chip halten
  • Der Chip nutzt Funktechnologie – zumindest für einige Fächer ein interessanter Aspekt

Das wahre Potenzial des NFC-Chips liegt aber nicht in der Technologie, sondern in dem Konzept, das man um den Chip herum entwirft. So stehen konzeptionelle Überlegungen, die die Lehre betreffen und zu welcher Interaktion man einlädt an erster Stelle. Hier einige interessante Überlegungen – wir sind gespannt auf Ihre Konzepte und laden hiermit zum Experimentieren ein!

Ideen für Lehrexperimente

  • Der Chip könnte der Zugang zu einer gesperrten Website sein, in die man den richtigen Code eingeben muss, um weiter zu kommen. Das passt ganz gut zur nächsten Idee:
  • Ein Escape-Room-Spiel baut auf den Faktoren Zeit und versperrten Zugängen auf. Mit den Chips könnten Aufgaben, Codes, Zugänge und Materialien verlinkt sein, die Spielelemente darstellen.
  • Feedback zur Lehrveranstaltung? Studis können in der Pause am Raumeingang über den Chip Ihr Feedback abgeben: Einfach auf eine Formularwebsite mit Eingabemaske verlinken.
  • Aufgaben, die an Geo-Caching oder Action Bounds erinnern und die eventuell die Interaktion mit einem Ort erfordern können mit den Chips realsiert werden.
  • Auch die NFC Technologie und was damit zusammenhängt (zum Beispiel auch die Software zum Auslesen) können Gegenstand der Lehre sein: NFC-Einsatz erforschen, Chips programmieren, Interaktionen entwickeln – Chips hacken und kopieren, …
  • Die Chips können auch Befehle zum Steuern von Geräten beinhalten. Sie können Handy-Applikationen auslösen, Geräte, die auf ein bestimmtes Signal warten, aktivieren oder Code-Schnipsel als Teil eines Rätsels beinhalten.
  • Zugangscodes für ein geheimes WLAN oder für ein Bluetooth-Gerät könnten hier versteckt werden, um an Materialien und geschützte Inhalte zu gelangen.
  • Chips, die man kopieren muss, um mit der Kopie Zugang zu bestimmten Räumen oder Truhen zu erhalten – wo eine neue Lehreinheit versteckt ist.
  • Zertifikate und Anerkennungen zum Herunterladen, wenn man bestimmte Aufgaben erledigt hat.
  • Geräte mit einem Befehl in einer bestimmten Konfiguration oder mit bestimmten Inhalten starten – etwa ein Beamer geht an, der eine neue Aufgabe an die Wand beamt.

Der Beitrag wurde veröffentlicht im September 2025.

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