Mit dem steigenden Bedarf an digitalen Lehrformaten, wie Online-Vorlesungen, hybriden Veranstaltungen, oder digitalen Lehrmaterialien, gewinnt auch die Aufzeichnung und Übertragung der Stimme zunehmend an Bedeutung. Zu diesem Zwecke können unterschiedlichste Mikrofone zum Einsatz kommen. Im Folgenden werden die gängigen Mikrofontypen, ihre Vor- und Nachteile und die jeweils geeigneten Anwendungsbereiche kurz vorgestellt.
Das Studiomikrofon
Mit dem Begriff Studiomikrofon werden in der Regel Großmembran-Kondensatormikrofone bezeichnet. Durch Schwingung einer Membran wandelt das Mikrofon Schall in ein elektrisches Signal, welches weiterverarbeitet und aufgezeichnet werden kann. Im Vergleich zum Ansteckmikrofon oder dem Headset, ist das Mikrofon deutlich größer, was zu einer höheren Klangqualität führt. Kondensatormikrofone werden über XLR- oder USB-Anschluss mit einem Aufnahmegerät verbunden und erhalten darüber auch eine externe Stromversorgung.
Studiomikrofone werden in der Regel an einem schwenkbaren Mikrofonarm oder auf einem kleinen Tischstativ befestigt, sie werden also nicht direkt in der Hand gehalten und werden während der Aufnahme nicht bewegt. Durch die hohe Qualität aber eingeschränkte Bewegungsfreiheit eignen sich Studiomikrofone besonders für die Aufzeichnung von digitalen Lehrmaterialien, wie Bildschirmaufzeichnungen, Lehrvideos oder Podcasts.
Überblick
- Der große Mikrofonkopf sorgt für eine hohe Klangqualität.
- Das Mikrofon ist während der Tonaufnahme nicht beweglich.
- Gut geeignet für die Erstellung von Lehrmaterialien, wie Bildschirmaufzeichnungen, Lehrvideos oder Podcasts.
- Ebenfalls gut geeignet für Interviews.
Das Ansteckmikrofon
Das Ansteckmikrofon, in der Fachsprache als Lavaliermikrofon bezeichnet, besteht aus einem kleinen Mikrofonkopf welcher über ein Kabel fest mit einem Audiostecker verbunden ist (üblicherweise ein 3,5 mm Klinkenstecker). Ansteckmikrofone werden in der Regel in Kombination mit einer sog. Funkstrecke eingesetzt, bestehend aus einem Sender (den der Sprecher bei sich trägt) und einem Empfänger (welcher mit dem Aufnahmegerät verbunden ist). Dieses Set aus Mikrofon und Funkstrecke ermöglicht die kabellose Übertragung der Stimme an ein Endgerät und eignet sich somit bspw. sehr gut für Vorlesungsübertragungen aus dem Hörsaal.
Überblick
- Der kleine Mikrofonkörper nimmt die Stimme des Trägers besonders gut auf.
- Bei zunehmender Distanz nimmt die Aufnahmelautstärke deutlich ab. Das Ansteckmikrofon ist somit nur für die Aufnahme einer Person geeignet.
- Im Vergleich zum Studiomikrofon hat das Ansteckmikrofon deutlich weniger Qualität.
- Die mobile Lösung mit einer Funkstrecke eignet sich besonders gut für die Aufzeichnung von Vorlesungen oder für hybride Veranstaltungen.
Das Headset
Mittlerweile gehören Headsets zum Standard der modernen Büroausstattung. Ein Headset bezeichnet dabei die Kombination eines Kopfhörers mit einem fest befestigten Mikrofon, meist über einen Bügel. Dieses wird via Klinke oder USB mit einem Computer verbunden. Der klassische Anwendungsfall sind Meetings. In der Regel ist die Qualität der Headset-Mikrofone stark eingeschränkt, der Klang erinnert an ein Telefon. Dafür sind Headsets schnell und einfach mit dem Computer verbunden und durch den Kopfhörer eignen Sie sich besonders gut für Gesprächssituationen. Wenn Sie bspw. eine Online-Vorlesung gestalten und mit Ihren Studierenden im intensiven Austausch stehen, ist ein Headset eine bessere Lösung als ein Ansteckmikrofon in Kombination mit Laptop-Lautsprechern.
Überblick
- Headsets können schnell und unkompliziert an einen PC oder Laptop angeschlossen werden.
- Die Klangqualität ist eingeschränkt und erinnert an den Klang eines Telefons.
- Durch die Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon hervorragend für Gespräche oder Meetings geeignet.
Tipps für eine gelungene Audioaufnahme
- Unabhängig von Ihrem gewählten Mikrofon, sollten Sie bei der Tonaufzeichnung stets auf eine ruhige Umgebung achten. Schließen Sie die Fenster, achten Sie auf Störgeräusche wie Kaffeemaschinen oder Kühlschränke und schalten Sie Ihr Smartphone stumm.
- Bevor Sie eine längere Aufzeichnung starten machen Sie eine Testaufnahme und kontrollieren Sie diese. Es ist ärgerlich, wenn der laute PC-Lüfter erst nach einer einstündigen Aufnahme auffällt.
- Wärmen Sie Ihre Stimme auf und lockern Sie Zunge und Lippen. Es gibt im Internet eine Vielzahl an Übungen, mit welchen Sie Ihren Sprechapparat in wenigen Minuten auf eine Aufnahme vorbereiten können.
- Machen Sie sich handschriftlich Stichpunkte oder schreiben Sie einen Spickzettel über die Inhalte, welche Sie vortragen wollen. Das Schreiben fördert das Erinnerungsvermögen und die Gewissheit eines Spickzettels sorgt für innere Ruhe.
Fazit
Allgemein gesagt, eignen sich Studiomikrofone besonders für die Aufzeichnung von Lehrmaterialien, Ansteckmikrofone mit kabelloser Verbindung für Vorlesungsübertragungen und Headsets für Online-Veranstaltungen mit regem Gesprächsaustausch. Während es wichtig ist sich Gedanken über die Wahl des passenden Mikrofons zu einer bestimmten Aufnahmesituation zu machen, ist es allerdings noch entscheidender sich den Stärken und Schwächen des gewählten Equipments bewusst zu sein und sich entsprechend darauf einustellen. Bereiten Sie sich auf Ihre Aufnahme vor, indem Sie Tests aufnehmen und abhören. Versuchen Sie im Rahmen der Möglichkeiten eine ruhige Umgebung zu schaffen. Und scheuen Sie nicht davor zurück Feedback von Kollegen oder Studierenden einzuholen.
Der Beitrag wurde veröffentlicht im August 2022 und zuletzt aktualisiert im August 2022.