Um eine gute Hausarbeit zu schreiben, hilft es, Neugier und Interesse für das Thema mitzubringen. Gut ist es, die folgenden Fragen beantworten zu können:
- Kannst du Thema und Fragestellung selbst wählen?
- Wann musst du abgeben?
- Weißt du, was deine Betreuer*innen von dir erwarten?
- Welche Rahmenbedingungen gibt es (Umfang — Formalia — Abgabeformat)?
Fange am besten damit an, was du schon weißt, und trage weitere Informationen zusammen. Parallel dazu kannst du schon die ersten Schritte für die Hausarbeit erledigen.

Fang einfach an. Egal wo: Letztlich fängt man immer in der Mitte an.
Manche Lehrende geben Bewertungsraster heraus, die deutlich machen, was erwartet wird. Zwei Beispiele für Bewertungsraster findest du im Leitfaden auf Seite 10.
Focus Writing bedeutet einfach fünf oder zehn Minuten drauf los zu schreiben — zu einem Thema oder einer Frage, ohne groß darüber nachzudenken, was und wie du schreibst. Schreibe vorwärts, ohne zu korrigieren oder auf Rechtschreibung und Grammatik zu achten.
Das Geschriebene ist nur für dich bestimmt. So kannst du dich warm schreiben, überraschende Ideen generieren oder dir einfach deinen Frust von der Seele schreiben, bevor es ans eigentliche Schreiben geht. Und dann bist du schon mal drin im Schreiben und schreibst und schreibst und schreibst.
- Was weiß ich schon zum Thema?
- Was will ich wissen?
- Was ist meine Haltung dazu?
Prokrastinieren, verzetteln, verirren — auf dem Weg zur Hausarbeit gibt es einige Stolpersteine, aber auch hilfeiche Strategien und Konzepte, die dich weiterbringen können. Falls du schon einen Plan hast — los geht’s!

Und wenn du gerade nicht weiterkommst, schau dir mal das Video zu den Schreibstrategien an.
Mach dir am besten jetzt einen groben Zeitplan für deine Hausarbeit. Grob, da er sich sowieso noch ändern wird. Trotzdem ist es gut, einen Plan zu haben.
- Wann ist dein Abgabetermin? Eintragen und von da aus rückwärts planen.
- Welche Schritte sind notwendig? Erstelle eine Liste. Übliche Schritte sind: Thema finden — Einlesen — Fragestellung formulieren — Systematisch recherchieren — Vorläufige Gliederung erstellen — Rohtext formulieren — Überarbeiten — Fertigstellen
- Schätze wie lange du für die einzelnen Phasen brauchst. Wundere dich nicht, wenn es länger dauert. Das ist ganz normal.
- Vereinbare Feedbacktermine mit der Betreuungsperson, den Tutor*innen, Freund*innen oder Mitstudierenden.
- Plane Puffer ein. Das Leben wird auch noch dazwischenkommen.
- Reserviere am besten feste Zeiten im Kalender, an denen du dich nur deiner Hausarbeit widmest.

Fertig! Jetzt häng dir den Zeitplan an die Wand und passe ihn regelmäßig an die Realität an.
In echt ist der Schreibprozess oft chaotisch und voller Prozesse, die parallel ablaufen und sich dauernd wiederholen. Wie gesagt, alles ganz normal.

Zuallererst musst du dir im Klaren darüber werden, worüber du schreiben willst.
Wenn du noch gar keine Ahnung hast, denk einmal (schreibend) über die folgenden Fragen nach:
- Was wird aktuell in der Fachwelt oder Tagespolitik diskutiert?
- Was ärgert dich?
- Mit welchem Problem bist du konfrontiert?
- Wo sagst du, die Aussage kann irgendwie nicht stimmen?
- Welche Frage beschäftigt dich?
- Wofür setzt du dich (z. B. ehrenamtlich) ein?
- Was willst/musst du in deinem Studium sowieso noch machen?
- Worüber hast du schon mal ausgiebig diskutiert?
- Was hat dich überrascht?
- Was möchtest du beruflich machen?
Was ist das Thema? Welche Aspekte daran interessieren dich besonders? Um das herauszufinden, bietet sich beispielsweise die Technik Cluster an. Probier’s aus!
Die Fragestellung wird der Wegweiser zu deiner Hausarbeit. Sie ist der Prüfstein, an dem sich entscheidet, welche Aspekte und Argumente in deine Arbeit gehören — und welche nicht.

Achte darauf, diese gut einzugrenzen und sorgfältig zu formulieren. Vielleicht hilft dir auch unser Handout zur Eingrenzungstabelle weiter.
Beispiel für die Eingrenzung eines Themas:

Weiterlesen zum Unterschied zwischen Thema, Titel und Fragestellung kannst du im Leitfaden auf Seite 6.

Tipp: Sprich über Thema und Fragestellung.
Erzähle jemandem von deinem Thema, und komme in die Diskussion. Beobachte dich dabei selbst: Was genau interessiert mich? Werde möglichst konkret, habe genaue Beispiele und versuche dann, deine Fragestellung daran auszurichten.
Mit wem?
- Freund*in
- Mitstudierende
- Familie
- Tutor:innnen für wissenschaftliches Arbeiten oder Politik
- Tutor:innen des Schreibzentrums
Sammle Literatur zu deiner Fragestellung – das können Bücher, Fachartikel oder Onlinequellen sein. Die Google-Suche alleine reicht leider nicht.

Schau dir am besten die Schulungsunterlagen der Bibliothek und die Möglichkeiten der systematischen Recherche über Literatursuche nach Fakultäten an.
Tipps:
- Nutze das Schneeballprinzip: Bestimme eine zentrale Quelle, die genau zu deiner Fragestellung passt und durchstöbere dann deren Literaturverzeichnis nach weiteren guten Quellen.
- Bei Literatur aus der Bibliothek: Besorge dir dein Material frühzeitig und habe das Ende deiner Leihfrist im Blick!
- Mach dir bereits beim Lesen Notizen, die du später in deine Arbeit übernehmen kannst: Zitate, Argumente, Gedanken, Fragen.
Weitere Infos zur Recherche findest du im Leitfaden auf Seite 39. Außerdem sind die Mitarbeitenden der Bibliothek für dich da.

Schaue dir ein Video an, dass erklärt, was eine gute wissenschaftliche Quelle ist — und was nicht.
Info, Literatur und mehr: Hier findest du eine Anleitung zum Online-Zugriff außerhalb des Campus (VPN; EZProxy).
Inhaltsverzeichnis vorknöpfen (je Buch 5 Minuten)
Lies dir für jedes ausgewählte Buch das Inhaltsverzeichnis durch: Markiere mit Post-Its, welche Kapitel für deine Fragestellung relevant sind.
Erstelle ein Dokument, in dem du für jedes Buch eine Seite verwendest:
- Notiere dir oben auf der Seite die bibliografischen Angaben (mindestens Autor, Jahr, Titel)
- Welche Kapitel interessieren mich, und weshalb?
- Ergänze das Dokument beim späteren Lesen des Buches, indem du Argumente und Zitate (immer mit Seite!) zuordnest.
Du kannst hierbei sowohl einen Zettelkasten mit Karteikarten als auch Citavi nutzen.
Auch wenn unterschiedliche Lehrende unterschiedliche Anforderungen haben, ähneln sich doch alle wissenschaftlichen Arbeiten in ihrem Aufbau: Es gibt eine Einleitung, einen Hauptteil, der aus mehreren Kapiteln besteht, und einen Schlussteil.
Eine genaue Erklärung der typischen Elemente einer Hausarbeit findest du im Leitfaden auf Seite 13.

Eine Gliederung ändert sich oft im Laufe des Prozesses — sowohl die Inhalte als auch die Reihenfolge und die Formulierung. Also einfach anfangen.
Hier ein Beispiel für das fertige Inhaltsverzeichnis einer Hausarbeit. Kapitel 1 entspricht hier der Einleitung, 2 bis 4 dem Hauptteil und 5 dem Schlussteil. Wenn du willst, überlege dir, wie die Fragestellung dieser Arbeit wohl lauten würde.

Mit Post-its eine vorläufige Gliederung erstellen (15 Minuten)
- Schreibe für jeden Aspekt, der deiner Meinung nach zur Hausarbeit gehört, ein Post-it.
- Sortiere dann die Post-its thematisch und versuche, sie in eine argumentative Reihenfolge zu bringen.
- Sei kritisch: Gehört das zur Fragestellung? Vergrößere den Abstand zu den Post-its: Was fehlt?
- Dokumentiere die Reihenfolge mit Fotos.
Wenn du fertig bist, hast du vielleicht deine Gliederung schon vor dir liegen. Falls es schwer fällt, zu entscheiden, was dazu gehört und was nicht, kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Ist deine Fragestellung noch zu schwammig?
- Kannst du mit den Erkenntnissen aus der Sortierung deiner Post-its die Forschungsfrage schärfen?
Auch bei der Gliederung ist es sinnvoll darüber zu sprechen. Erkäre einer anderen Person, warum du welchen Punkt an welche Stelle gepackt hast.

In wissenschaftlichen Arbeiten darfst und sollst du die Texte anderer als Quellen verwenden. Die Auswahl der richtigen Quellen für deine wissenschaftliche Arbeit hängt vom Thema und vom Ziel der Arbeit ab.
Allgemein lässt sich sagen: Suche stets nach der besten Quelle! Fahnde nach dem Ursprung des Wissens und zitiere möglichst aus Originaltexten. Der Brockhaus, Vorlesungsskripte oder Wikipedia sind beispielsweise nicht zitierfähig.
Zitierfähig ist dagegen das Wörterbuch Soziale Arbeit (Volltext über VPN-Verbindung).
Der Unterschied zwischen Zitierfähigkeit und Zitierwürdigkeit lernst du im Leitfaden auf Seite 37. Das Video erklärt dir zudem, warum man zitieren muss.
Stöbern: Literatursuche nach Fakultäten und Datenbanken
- Stöbere bei der Literatursuche nach Fakultäten.
- Notiere dir interessante Schlagwörter/Stichwörter als Liste oder Cluster.
- Lange Beispiele sind für Textbeispiele gedacht.
Wichtige Datenbanken für die Sozialwissenschaften:
- sozialwissenschaftliche Themen: Sowiport, Wiso-Net
- pädagogische Themen: FIS-Bildung
- psychologische Themen: PsyJournals
- rechtliche Fragestellungen: Beck-online
- englischsprachige bzw. international ausgerichtete Recherchen: EBSCO (Academic Search Elite), ERIC
- Statistiken: Statista

Das Literaturverzeichnis ist eine Liste aller (und nur der) in der Arbeit erwähnten Quellen, die in der Arbeit direkt oder indirekt zitiert wurden.
Es enthält die vollständigen bibliographischen Angaben der im Text zitierten Quellen, alphabetisch sortiert. Zwei Beispiele:
Monografie: Butterwegge, Carolin (2010): Armut von Kindern mit Migrationshintergrund. Ausmaß, Erscheinungsformen und Ursachen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Sammelband-Eintrag: Flemming, Helga von (2017): Altruismus. In: Dieter Kreft & Ingrid Mielenz (Hrsg.): Wörterbuch Soziale Arbeit. Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden der Sozialarbeit und Sozialpädagogik (8. vollst. überarb. u. aktualis. Aufl., S. 89). Weinheim: Beltz Juventa.
Wie du weitere Quellenarten im Literaturverzeichnis aufführst, steht im Leitfaden ab Seite 35.
Sprache in wissenschaftlichen Texten:
- sachbezogen — nicht persönlich
- belegt — mit Verweis auf Quellen oder Daten oder gut begründet
- neutral — nicht wertend
- präzise und eindeutig
- kurz und prägnant — Überflüssiges streichen
- formal — nicht zu salopp
Dazu findest du im im Leitfaden ab Seite 63 Textbeispiele.

Sorge dich nicht, wenn es dir am Anfang noch schwer fällt. Überarbeite deine Hausarbeit mehrfach, hole dir Feedback von anderen und lasse die Arbeit am Schluss Korrekturlesen.
Tipp: Online-Kurs: Wissenschaftssprache in Texten der Sozialen Arbeit (45 Minuten).
- Sprich mit anderen übers Schreiben und hole dir Text-Feedback.
- Nimm die Unterstützungsangebote deiner Dozent*innen wahr.
- Nutze die Angebote der Bibliothek (u.a. die Auskunft und die Schulungsunterlagen).
- Komm in die Schreibberatung des Schreibzentrums.
- Schlage im Leitfaden zum wissenschaftlicher Arbeiten der Sozialwissenschaften Fakultät nach.
- Bilde eine Schreibgruppe: In manchen Gruppen der Module 1.9 Politikwissenschaftliche Grundlagen und 1.1 Wissenschaftliches Arbeiten wird die Bildung von Schreibgruppen von Lehrenden initiiert. Oder schließe dich ganz einfach selbst mit deinen Kommiliton*innen zusammen.
Was kann mir bei meiner Recherche helfen?
Nutze das Schneeballprinzip, indem du eine zentrale Quelle findest und dann in deren Literaturverzeichnis nach weiteren guten Quellen suchst.
Ist die Struktur einer Hausarbeit immer gleich?
Alle wissenschaftlichen Arbeiten ähneln sich in ihrem Aufbau: Es gibt eine Einleitung, einen Hauptteil, der aus mehreren Kapiteln besteht, und einen Schlussteil. Frage am besten deine Dozent*innen, ob sie bestimmte Anforderungen für den Aufbau haben.
Der Artikel wurde veröffentlicht im Mai 2025 und zuletzt aktualisiert im Mai 2025.