Studierende sollen im Rahmen eines Kommunikationstrainings bei Präsentationen gefilmt und unmittelbar anschließend analyisert werden. Die Studierenden trainieren hier zweierlei: sie überprüfen ob ihre Eigenwahrnehmung mit dem was sie später sehen übereinstimmt. Außerdem üben sie sich durch vorher festgelegte Kriterien im Feedback geben.
Das Szenario im Learning Lab der Technischen Hochschule Nürnberg
Das Learning Lab ist ein wunderbarer Arbeitsraum, in dem es Freude macht Seminare zu geben.
Barbara Seifert, Schauspielerin & Kommunikationstrainerin
Für Lehrveranstaltungen, Workshops oder Studierende kann das flexibel eingerichtete Learning Lab von Lehrenden der Ohm genutzt werden. Das Team Lehrmedien mit ihrem Equipmentverleih unterstützt nach Bedarf mit Medientechnik und Beratung.
Für die Veranstaltung einer Lehrenden wurde ein Setup aufgebaut, mit dem Studierende in sehr guter Bild- und Tonqualität gefilmt werden können. Mehrere Studierende hielten einen Vortrag oder eine Präsentation und analysierten gemeinsam mit der Lehrenden die Aufzeichnungen an einem großen Bildschirm.
Das Setup im Detail
- Als Kamera dient eine Panasonic Lumix GH5 auf einem Stativ. Die Kamera zeichnet auf einer SD-Karte auf und besitzt einen Mikrofoneingang.
- Der Ton wird über ein kabelloses Mikrofonset übertragen. Dafür eignen sich beispielsweise das Hollyland Lark 150 oder Rode Wireless Go. Das Set benötigt einen Mikrofonausgang.
- Die Aufnahmen werden über einen USB-Kartenleser am Laptop der Referentin abgespielt. Der Laptop ist an einem großen Bildschirm mit integrierten Lautsprechern angeschlossen. Je nach Laptop müssen die verfügbaren Anschlüsse überprüft werden und ggf. Adapter für USB-C Anschlüsse genutzt werden.
Vorbereitung, Aufbau und Durchführung
Vor der eigentlichen Veranstaltungen sollten alle benötigten Gerät überprüft werden:
- Funktionüberprüfung mit:
- Kamera
- Mikrofonset
- Laptop
- Akkus laden von:
- Kamera (kann auch mit Netzstrom betrieben werden)
- Mikrofonset (integrierte Akkus werden via USB-Kabel oder Ladebox geladen)
- Laptop
Aufbau des Setups
- Kamera prüfen: Akku & Speicherkarte vorhanden?
- Stativ aufbauen & Stativplatte an Kamera anbringen (Münze hilft beim Festschrauben)
- Kamera auf Stativ anbringen
- Empfänger des kabellosen Mikrofonset (Rode Wireless Go)anschalten und mit Klinkenkabel (rot) an der Kamera anschließen (Eingang „MIC“) und oben auf den Blitzschuh einschieben
- Sender (optional mit Ansteckmikrofon) anschalten
- Verbindung prüfen: In den Sender leicht pusten und auf Display des Empfänger und der Kamera den Audiopegel prüfen
- optional: Kopfhörer an Kamera anschließen und Tonqualität testen
Teil 1: Aufnahmen
- Die Studierenden können ihre Präsentation über ihren Laptop abspielen (angeschlossen am Beamer via HDMI-Kabel)
- Aufnahme starten und stoppen mit Auslöser oder Aufnahme-Button der Kamera (Panasonic Lumix GH5)
Teil 2: Anschauen der Aufzeichnungen
- Rollbaren Bildschirm via HDMI Kabel und HDMI auf USB-C Adapter am Laptop anschließen
- Audioausgang wählen (MacBook: Rechts oben Lautsprechersymbol -> Surface Hub)
- Kartenleser am Laptop anschließen
- SD Karte in Kartenleser schieben
- Inhalt der Speicherkarte am Laptop aufrufen: „LUMIX“ auf dem Desktop oder in linker Leiste im Finder
- Dateien per Doppelklick öffnen (Ordner DCIM … )
Erfahrungsbericht von Barbara Seifert
„Im Rahmen der ISS2024, OHM International SummerSchool2024 habe ich 10 Studierende aus China und Tschechien im Bereich CONFIDENT & EFFECTIVE COMMUNICATION unterrichtet. Innerhalb des Seminars gab es ein Segment, in welchem die Studierenden einen kurzen Vortrag gehalten haben, welcher von mir aufgezeichnet wurde.
Im Anschluss haben die Studierenden ihre Performance selber eingeschätzt, haben von den zuschauenden Mitstudierenden eine Rückmeldung zu den vorher besprochenen Punkten bekommen (Gestaltungsmittel). Abgerundet wurde die Übung mit dem Anschauen der jeweiligen Performance, in welchem sie ihre Selbsteinschätzung dann mit der Aufnahme und dem Feedback der Mitstudierenden abgeglichen haben.
Hierbei kommt es meist zu der Erkenntnis, dass Eigenwahrnehmung und Außenwirkung nicht kongruent sind. Die Studierenden schätzen ihre Performance meist schlechter ein, als diese ist. Sie bekommen hier den Impuls, solche Aufnahmen zu Trainingszwecken in „Eigenregie“ vorzunehmen, so dass sich Eigenwahrnehmung und Außenwirkung immer mehr angleichen.
Gern werde ich die Arbeit im Learning Lab fortsetzen und für meine Klassen als festen Bestandteil in den Unterricht integrieren.
Aufnahmen sind für die Studierenden immer eine Herausforderung. Das spätere Feedback anhand der abgespielten Aufnahme ist jedoch immer hilfreich, die Studierenden immer froh, dass sie diese Aufgabe gemeistert haben.“
Der Beitrag wurde veröffentlicht im September 2024 und zuletzt aktualisiert im September 2024.