Ein begrenztes Platzangebot oder andere Einschränkungen können es erforderlich machen ein Laborpraktikum oder andere praktische Lehrveranstaltungen hybrid zu übertragen. Herausforderungen entstehen dabei durch die höheren Anforderungen an die Bildqualität, die Interaktion mit den virtuellen Teilnehmenden und die unterschiedlichen Räumlichkeiten. Dieses mobile und modulare Setup baut auf ein rollbares Stehpult auf und bietet hohe Bildqualität, kabellosen Ton und vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten.
Herausforderungen für bewegliche Setups
Da in Laboren verschiedenste Geräte und Orte gezeigt werden sollen ist ein fester Aufbau nicht sinnvoll. Das Setup ist außerdem bei knappem Platzangebot praktisch, da es einfach aus dem Weg geschoben werden kann.
Die zu zeigenden Bildinhalte können sehr unterschiedlich sein, beispielsweise einen Überblick über mehrere Gerätschaften oder kleinste Details wie die Druckerdüse eines 3D Druckers. Das ist mit klassischen Webcams oder ähnlichen Kameras selten zufriedenstellend zu lösen.
Es ist es außerdem schwierig mit den virtuellen Zuschauenden zu interagieren, da der oder die Vortragende nicht dauerhaft vor einem Laptop oder PC Bildschirm sitzt.
Eine weitere Herausforderung ist die Menge an benötigter Technik. Das Setup besteht aus einigen Geräten und Kabeln und benötigt für den Aufbau eine kurze Weile. Daher sollte es, wenn möglich, im aufgebauten Zustand transportiert und sicher gelagert werden können.
Die Lösung: ein rollbares Stehpult mit Technikaufbau
Die gesamte benötigte Technik wird auf einem rollbaren Stehpult untergebracht und der Lehrende kann zusätzlich noch ein mobiles Gerät wie ein Smartphone oder Tablet nutzen um mit den virtuellen Zuschauer*innen zu interagieren.
Auf dem Stehpult wird ein Laptop platziert, der als Zentrale des Setups fungiert. Es wird ein Camcorder mit hochwertigen optischen 20fach Zoom verwendet, der auf einem beweglichen Gelenkarm platziert jeden Blickwinkel einnehmen und so jedes Detail zeigen kann. Die Kamera wird per USB an den Laptop angeschlossen und kann dann in der Videokonferenzsoftware (wie z.B. Zoom) als Bildquelle ausgewählt werden
Die vortragende Person kann mit einem kabellosen Mikrofon ausgestattet werden und ist so in ihrer Bewegungsfreiheit uneingeschränkt. Alternativ (oder zusätzlich) kann man sich als weitere*n Teilnehmer*in via Smartphone oder Tablet in die Videokonferenz einwählen und hat so die Möglichkeit die virtuellen Teilnehmenden unmittelbar zu hören und den Chat mitlesen zu können.
Gibt es weitere erforderliche Bildquellen wie eine Tafelanschrift oder handschriftliche Skizzen, so kann ein zweiter Laptop (bei Bedarf mit angeschlossener Dokumentenkamera) im Raum platziert werden und als weiterer Zoom Teilnehmer der Videokonferenz beitreten. Der Wechsel zwischen den Ansichten wird dann in der entsprechenden Software vorgenommen (durch Bildschirm teilen oder Video anpinnen).
Die verwendete Medientechnik im Detail
Der Camcorder Canon XA40 kann in 4k-Auflösung aufzeichnen und per HDMI-Ausgang in FullHD ein Videosignal ausgeben. Mit einem „HDMI Capture Stick“ wie dem Elgato CamLink 4k kann ein HDMI-Signal in ein Webcam-Signal umgewandelt und per USB Kabel an den Laptop angeschlossen werden. Alternativ können auch andere Kameras verwendet werden wie Auto-Tracking Webcams oder weitwinklige Konferenzkameras mit eingebauten Raummikrofon.
Ein kabelloses Mikrofonset wie das Hollyland Lark 150 besteht aus zwei Sendern und einem Empfänger. Die beiden Sender verfügen über eingebaute Mikrofone und können direkt an ein Hemd o.ä. in der Nähe des Kopfs angebracht oder über einen Handgriff verwendet werden. Ein sogenanntes Lavalier (Ansteckmikrofon) verbessert die Tonqualität noch weiter.
Alle Geräte können mit eingebauten oder eingesetzten Akkus betrieben werden. Für längere Laufzeiten ist ein Mehrfachstecker und Netzteile für alle Geräte vorhanden.
Grundsätzlich können die virtuellen Teilnehmenden über den Laptop gesehen und gehört werden. Ist noch weitere Flexibilität erwünscht, so kann ein Smartphone oder Tablet verwendet werden. Auf diesem Gerät kann sich die oder der Vortragende in die Videokonferenz einwählen und ein In-Ear Headset tragen um mit den Teilnehmenden zu sprechen. In dem Fall können der Lautsprecher des Laptops und die kabellosen Mikrofone nicht verwendet werden, da es sonst zu Rückkopplungen kommt.
Geräteliste
- Rollbares Stehpult mit gesamter Technik
- Laptop
- Kabelloses Mikrofonset: Rode Wireless Go II (2x Sender, 1x Empfänger)
- Alternativ: Kopfhörer an Smartphone
- Wenn Laptop Lautsprecher nicht ausreichend: externer Lautsprecher, z.B. Bluetooth Box oder Konferenzlautsprecher (Jabra 510)
- Kameraoptionen
- Camcorder (Canon XA40 mit Mini-HDMI Ausgang)
- Hoher Zoombereich zum Zeigen von Details
- Konferenzkamera (AVer 340, direkt per USB an Laptop angeschlossen)
- Sehr weitwinkliges Bild, eingebautes Raummikrofon
- PTZ Kamera (OBSbot Tiny, direkt per USB an Laptop angeschlossen)
- Kann automatisch Personen verfolgen, 2x/4x Vergrößerung per Handgeste
- Gelenkarm (zum freien positionieren der Kamera)
- Camcorder (Canon XA40 mit Mini-HDMI Ausgang)
- Optional: Smartphone / Tablet (ggf. als weitere*r Zoomteilnehmer*in)
Der Beitrag wurde veröffentlicht im Oktober 2022 und zuletzt aktualisiert im Oktober 2022.