Was Sie hier lernen
Sie lernen hier verschiedene Arten von Medien und Lehrmaterialien kennen. Sie erhalten Tipps, wie Sie Medien und Lehrmaterialien auswählen, und weiterführende Informationen zur Erstellung sowie Bereitstellung.
Inhaltsverzeichnis zu diesem Artikel
Diese Informationen benötigen Sie für die Auswahl der Medien und Lehrmaterialien
Ziele und Arten von Medien und Lehrmaterialien
Freie Lehrmaterialien (OER)
Tipps zur Erstellung von Medien und Lehrmaterialien
Bereitstellung von Medien und Lehrmaterialien
Für TH Angehörige
Verwertbarkeit und Mehrwerte von Medien und Lehrmaterialien
Das können Sie jetzt tun!
Haben Sie noch 5 Minuten?
So geht es weiter
Quellen
Diese Informationen benötigen Sie für die Auswahl der Medien und Lehrmaterialien
Das gewählte Lehrkonzept sowie die definierten Methoden aus den vorangegangenen Artikeln.
Ziele und Arten von Medien und Lehrmaterialien
Es gibt eine Vielzahl an Arten von Medien und Materialien, die Sie in der Lehre verwenden können. Dabei kann der Aufwand in der Erstellung je nach Art sehr unterschiedlich sein. Sie können frei entscheiden, welche Medien und Materialien Sie für Ihre Lehre verwenden. Neben der reinen Darstellung von Lerninhalten können Medien und Materialien zum Beispiel der Veranschaulichung oder der Vereinfachung dienen, sie können Abwechslung in den Verlauf der Lehrveranstaltung bringen, zum eigenständigen Lernen anregen oder zur gezielten Entwicklung digitaler Kompetenzen beitragen.
Damit Sie einen Eindruck erhalten, welche Arten es an Medien und Materialien gibt, haben wir Ihnen folgende Liste zusammengestellt.
Arten von Medien und Lehrmaterialien
- Skripte
- Schriftliches (z.B. PDFs, Bücher (digital, gedruckt), Zeitschriften, Ausdrucke, Handouts, etc.)
- Bilder, Illustrationen, Zeichnungen, Fotos, Fotokopien, Screenshots, Skizzen
- Arbeitsblätter
- Portfolio
- Internetmedien (z.B. Blog, etc.)
- Flip Chart, Tafel, Plakat, Whiteboard
- Interactive Whiteboards
- Präsentationen (z.B. Powerpoint, Keynote über Beamer, PC, etc.)
- Dokumentenkamera
- Podcast, Tonaufnahmen, Musik, Geräusche
- Videos (z.B. Lehrvideos, 2D-Erklärfilme, Interviews, Animation, Screencapturing, etc.)
- E-Learning (z.B. H5P: Text, Bild, Ton, Film in Verbindung mit Interaktionen) sowie Aktivitäten auf einer Lernplattform (z.B. Multiple Choice, Drag and Drop, etc.)
- Abstimmungssysteme
- Quiz
- (Lern-)Software, Simulation
- Modelle (z.B. 3D)
- Gegenstände, Muster, Labore, etc.
Medien und Lehrmaterialien auswählen
Prüfen Sie für sich, welche Arten von Medien und Materialien Sie gerne einsetzen wollen. Beurteilen Sie diese auch anhand der Vorteile, die diese mit sich bringen, und die eine Methode oder ein Lehrkonzept in besonderer Weise unterstützen. Kann die Verwendung eines bestimmten Mediums oder Materials das Erreichen eines Lernziels erleichtern bzw. ein verbessertes Lernerlebnis bieten?
Mit den folgenden Fragen, können Sie sich Gedanken dazu machen, wie die Medien und Materialien das Erreichen der Lernziele didaktisch unterstützen können:
- Werden die Inhalte vorwiegend interaktiv oder rezeptiv von den Studierenden aufgenommen?
- Wie stark fördert das Medium oder Material das selbstständige, selbstorganisierte und eigenverantwortliche Lernen?
- Wie nah sind das Medium oder das Material an der (beruflichen) Lebenswelt bzw. dem Alltag der Studierenden?
Freie Lehrmaterialien (OER)
Schauen Sie vor der Erstellung von Medien und Materialien doch auch Mal bei der OERSI Suche nach.
OERSI ist eine Suchmaschine, die zahlreiche Plattformen durchsucht, die freie Lehrmaterialien bereitstellen. Freie Lehrmaterialien werden auch als Open Educational Resources (OER) bezeichnet. OER bieten die Möglichkeit digitale Lehrmaterialien von anderen für die eigene Lehre zu nutzen, sie anzupassen oder eigene Materialien für die freie Nutzung zur Verfügung zu stellen. Mit den Lizenzen von Creative Commons, kann jeder selbst entscheiden, wie die eigenen Materialien verwendet werden dürfen.
Tipp
Wenn Sie mehr über Open Educational Resources (OER) erfahren möchten schauen Sie bei „Freie Lehrmaterialien“ auf dem Portal vorbei.
Tipps zur Erstellung von Medien und Lehrmaterialien
Die verschiedenen Medien und Materialien können mit ihren ganz eigenen Vorteilen zu einem verbesserten Lernprozess beitragen. Die folgenden Prinzipien können Sie zusätzlich bei der Konzeption sowie Erstellung Ihrer Medien und Materialien unterstützen.
- Geben Sie zu Beginn einen kurzen Überblick über die Inhalte, so dass die Studierenden sich im Folgenden an diese erste Erwähnung erinnern können („Priming“).
- Setzen Sie die wichtigsten Inhalte an den Beginn und das Ende, da sich diese Inhalte am besten einprägen („Recency“ bzw. „Primary“-Effekt).
- Lenken Sie die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, zum Beispiel durch Hervorhebungen.
- Packen Sie nicht zu viel Inhalt in ein Material (Empfehlung: Das Arbeitsgedächtnis kann maximal 9 unterschiedliche Aspekte auf einmal behalten)
Bei der Entscheidung für ein Medium helfen auch didaktische Überlegungen.
Die Nähe zur Berufspraxis kann erreicht werden, indem Anwendungsbeispiele ergänzt werden oder Sie Ihre Erfahrung und Begeisterung für das Fach einfließen lassen (z.B. Anekdoten)
Medien und Materialien stehen am besten in einem aktivierenden Kontext, sodass die Studierenden mit den Materialien arbeiten und Lerninhalte selbst strukturieren oder wiederholen.
Das kann zum Beispiel bedeuten:
- Regeln und Zusammenhänge selbst ableiten lassen,
- Bezug zu bekannten Themen herstellen oder nach Beispielen suchen lassen,
- Arbeitsergebnisse selbst mit Hilfe von Medien und Materialien aufbereiten lassen,
- Lerninhalte auf andere Kontexte übertragen und Zusammenhänge zu anderen Themengebieten herstellen lassen,
- Erklärungen oder Begründungen formulieren lassen,
- Wissen in Quizzes oder Übungsaufgaben anwenden lassen.
Bereitstellung von Medien und Lehrmaterialien
Die Erstellung von Medien und Materialien kann viel Zeit in Anspruch nehmen, planen Sie daher genug Zeit für die Erstellung ein. Denken Sie auch an die Bereitstellung: Je nach Methode und Phase einer Lehrveranstaltung müssen die Medien und Materialien vor, während oder nach einer Lehrveranstaltung bereitgestellt werden.
Die asynchrone Bereitstellung von digitalen Medien und Materialien kann zum Beispiel über ein Lernmanagementsystem (LMS, z.B. Moodle), eine Medienplattform (z.B. für Videos), eine Cloud oder eine Kollaborationsplattform erfolgen. Wenn Sie einen ersten Eindruck zu möglichen Systemen und Plattformen erhalten möchten, schauen Sie doch hier bei der Seite THN Plattformen vorbei. Hier werden vorwiegend Technologien an der TH Nürnberg aufgezeigt. Erkundigen Sie sich gerne an Ihrer Hochschule welche Technologien Ihnen zur Verfügung stehen.
Tipp
Wenn Sie bereits eine Idee für ein technisches Medium haben, nutzen Sie gerne den interaktiven Suchassistenten für medientechnische Anliegen, um eine passende Lösung zu finden.
Hinweis
Geben Sie sich die Freiheit bei der Erstellung Fehler machen zu dürfen. Sie können im Laufe der Zeit die Medien und Materialien anpassen, aktualisieren und Ihre Fähigkeiten im Umgang mit den verwendeten Tools steigern.
Für TH Angehörige
Bei der Erstellung von Lehrmaterialien können Sie auf die Anleitungen und Hilfestellungen im Wiki Digitale Lehre der TH Nürnberg zurückgreifen, insbesondere für die Produktion von Lehrvideos und Podcasts:
- Digitale Lehrmaterialien produzieren
- Equipmentverleih (vor allem für Lehrvideos)
Anregungen für Tools in der Präsenzphase oder für die virtuelle Zusammenarbeit sind im Beitrag Szenarien und Tools im Wiki Digitale Lehre zusammengestellt.
Bei der Nutzung der Plattformen für die Lehre können die folgenden Informationen und Anleitungen im Wiki Digitale Lehre helfen:
- Lernmanagementsystem eLearning (Moodle)
- Medienplattform THN Mediasharing
- Gemeinsame Dateiablage: FAUbox und Beehive Team Collabration
Der Beispielkurs für digitale Lehre in Moodle (Einschreibeschlüssel: Muster) zeigt exemplarisch auf, wie eine transparente Kursstruktur einer asynchronen Lernumgebung aussehen kann.
Die synchrone Präsenzphase kann vor Ort oder virtuell stattfinden. Besonders bei virtuellen Veranstaltungen ist Transparenz und Offenheit wichtig. Tipps dazu sind im Wiki Digitale Lehre im Beitrag Online-Vorlesungen zusammengestellt.
Verwertbarkeit und Mehrwerte von Medien und Materialien
Es gibt einige Anwendungsfälle, bei denen bereits erstellte Medien und Materialien das Lernen der Studierenden verbessern können. So sind digitale Medien gut geeignet, nachträglich auf einer Lernplattform bereit gestellt zu werden, damit Studierende die Inhalte nachträglich erneut bearbeiten und zu Rate ziehen können. Auch Aufzeichnungen von Veranstaltungen können Wiederholungen ermöglichen.
Sie können Ihre Motivation als Lehrperson im Laufe der Lehrjahre steigern, indem Sie z.B. wiederkehrende Fragen oder Inhalte in Medien verarbeiten und diese den Studierenden zur Selbsterarbeitung zur Verfügung stellen. Der Aufwand mag anfangs größer sein, aber die Wiederholungen für Erklärungen, die Sie tätigen müssen, sinken mit der Zeit und Sie können sich auf neue Aspekte in Ihrer Lehre konzentrieren.
Das können Sie jetzt tun!
Notieren Sie Ihre Überlegungen zu Medien und Materialien in die vorliegende Tabelle „PDL_Leitfaden_Vorlage_04_Veranstaltungstermin“ zu dem Artikel „Methoden“. Planen Sie Ihre nächsten Schritte in Richtung Medienproduktion und Bereitstellung. Entscheiden Sie, was Sie dafür benötigen, und halten Sie dies schriftlich in den Notizen fest.
Haben Sie noch 5 Minuten?
Probieren Sie doch gleich Mal die Suche über OERSI, um freie Lehrmaterialien zu Ihrem Thema zu finden, aus und stöbern Sie durch die Suchergebnisse!
So geht es weiter
In dem folgenden Artikel schließen Sie die Arbeit mit dem didaktischen Leitfaden ab.
Quellen
Spitzer, B. (2010) Neurodidaktik – Neue Impulse für den Informatikunterricht, https://www.researchgate.net/publication/263655393_Neurodidaktik_-_Neue_Impulse_fur_den_Informatikunterricht (12.08.2022, 9:55 Uhr)
Der Beitrag wurde veröffentlicht im September 2022 und zuletzt aktualisiert im September 2022.