Was Sie hier lernen
Sie erfahren, wofür Methoden genutzt werden und welche Sie wählen können. Sie lernen die Phasen einer Lehrveranstaltung kennen und können Methoden passend zu den Phasen auswählen.
Inhaltsverzeichnis zu diesem Artikel
Diese Informationen helfen Ihnen bei der Lehrmethodenwahl
Die Lehrmethodenwahl
Die Lehrmethoden im Verlauf der Phasen einer Lehrveranstaltung
Die passenden Lehrmethoden auswählen
Lehrmethoden zur Erarbeitungsphase
Weitere Lehrmethoden für die Lehrveranstaltungsphasen
Tipp für Hochschulangehörige
Das haben wir für Sie bereitgestellt!
Das können Sie jetzt tun!
Haben Sie noch 5 Minuten?
So geht es weiter
Quellen
Diese Informationen helfen Ihnen bei der Lehrmethodenwahl
- Ihre definierten Lernziele und Komplexitätsstufen
- Die mit den Lernzielen abgestimmten Lerninhalte und Themenfelder
- Die vorgegebene Lehrform aus dem Modulhandbuch sowie ggf. das von Ihnen gewählte Lehrkonzept
- Die Angaben zur Dauer einer einzelnen Lehrveranstaltung
Die Lehrmethodenwahl
Die Methoden helfen die Lernaktivitäten der Studierenden sowie Ihre Rolle als Lehrperson innerhalb einer einzelnen Veranstaltung festzulegen. Die Abgrenzung zu Konzepten und Lehrformen finden Sie in dem vorherigen Artikel „Lehrform und Lehrkonzepte“.
Im Sinne des Constructive Alignment sind die Methoden daran ausgerichtet die Lernziele zu erreichen und sind mit der Prüfungsform abgestimmt.
Die Lehrmethoden im Verlauf der Phasen einer Lehrveranstaltung
Eine Lehrveranstaltung kann – gerade in Bezug auf die Verwendung von Methoden – in verschiedene Phasen untergliedert werden. Auch die Zeit zwischen den Lehrveranstaltungen kann als eine Phase berücksichtigt werden. Die Phasen gliedern sich wie folgt:
Einstiegsphase: In dieser eher kurzen Phase geben Sie Informationen über die Struktur, die Lernziele oder den Ablauf und leiten in die Veranstaltung ein. Mithilfe kleiner Methoden können Sie zudem den Kenntnisstand der Studierenden abfragen, für ein neues Thema motivieren oder die Inhalte der vorangegangenen Veranstaltung aufgreifen.
Erarbeitungsphase: Hierbei handelt es sich um die Hauptphase. Die Methoden dienen hier je nach Lernziel der Wissensvermittlung, der Anwendung, der Vertiefung oder dem Transfer.
Abschluss-/Sicherungsphase: Diese kurze Phase dient der Sicherung des Gelernten sowie dem Ausblick und ggf. der Formulierung von Arbeitsaufträgen. Methoden können dabei helfen, gewonnene Erkenntnisse zu rekapitulieren, Ergebnisse zu kontrollieren und Feedback zu geben.
Asynchrone Phase bzw. Selbstlernphase: Während die drei vorangegangenen Phasen innerhalb eines Veranstaltungstermins liegen, findet die asynchrone Phase bzw. Selbstlernphase zwischen den Terminen statt. Diese können Sie dafür nutzen, dass die Studierenden die Lehrveranstaltungsinhalte vor- oder nachbereiten. In der Regel wird die asynchrone Phase bzw. Selbstlernphase in einem Lernmanagementsystem, beispielsweise Moodle, abgebildet. (Mehr dazu finden Sie in dem Artikel „Medien und Lehrmaterialien“.)
Die passenden Lehrmethoden auswählen
Mit den Phasen im Blick wählen Sie anhand der Lernziele und Lerninhalte die Lernaktivitäten aus, die die Studierenden während der Veranstaltung ausführen sollen. Berücksichtigen Sie dabei die Rahmenbedingungen, die Lehrform und das Lehrkonzept.
Tipp
Denken Sie bei der Methodenwahl auch über die Lernziele hinaus. Die Methoden bringen Studierende ins Handeln, dienen der Motivation und Aktivierung, können Interesse für das Fach fördern und unterstützen die Lernprozesse. Methoden können zu dem Erreichen persönlicher und sozialer Kompetenzen beitragen und ein gutes Arbeitsklima schaffen.
Lehrmethoden zur Erarbeitungsphase
Die Erarbeitungsphase macht einen Großteil der Lehrveranstaltung aus. Hierfür finden Sie in der folgenden Tabelle eine erste Auswahl an Methoden, ausgerichtet an den Lehrkonzepten.
Tabelle „Lehrkonzepte und passende Methoden“
Lehrkonzept | Schlüsselmerkmal (Beispiel) | Methode für die asynchrone bzw. die Erarbeitungsphase (Beispiel) | Quelle zur Methode |
Inverted Classroom Asynchrone Vorbereitungsphase (Selbstlernzeit) ist einer synchronen Präsenzphase vorgeschaltet | Asynchrone Vorbereitungsphase: Formatives Assessment* | One-Minute-Paper | Waldherr und Walter (2021) S. 97 |
Inverted Classroom | Synchrone Präsenzphase: Aktives, vertieftes Lernen | Peer Instruction | Beitrag im Wiki Digitale Lehre |
Blended Learning Synchrone Präsenzphasen und asynchrone Selbstlernphasen werden kombiniert und greifen ineinander | Synchrone Präsenzphase: Interaktion/ Aktivierung | Sandwich-Methode | Waldherr und Walter (2021) S. 35 |
Blended Learning | Asynchrone Präsenzphase: Selbstgesteuertes Lernen | Interaktive Lehrvideos (z.B. mit H5P) | Beitrag im Wiki Digitale Lehre |
Hybride Lehre Präsenzphase mit synchroner Vor-Ort-Teilnahme und virtueller Teilnahme | „Co-Präsenz“: Virtuelle und Vor-Ort-Gruppen sind involviert | Think-Pair-Share | Waldherr und Walter (2021) S. 37 |
Problem-basiertes Lernen Selbstgesteuertes Lernen anhand von Fall-studien und Problemfällen | Bedarfsgerechte Betreuung | Problembasiertes Lernen in 7 Phasen nach Agnes Weber (2007) | Beitrag im Wiki Digitale Lehre |
Projektbasiertes Lernen Selbständiges Arbeiten entlang eines Projektauftrags | Authentischer Prozess | Projektphasen-Modell | Beitrag im Lehre-Laden der Ruhr-Universität Bochum |
Forschendes Lernen Selbständiges Arbeiten entlang eines Forschungs-prozesses | Selbstgesteuertes Lernen | Den Forschungs- und Lernprozess begleiten | Handreichung der TH Köln |
Hinweis
Je nach Methode und Dauer können in einer Phase auch mehrere Methoden zur Anwendung kommen.
Weitere Lehrmethoden für die Lehrveranstaltungsphasen
Eine gute umfangreiche Methodensammlung für die drei Phasen einer Lehrveranstaltung finden Sie hier bei der Heinrich Heine Universität Düsseldorf (HHU). Für einen besseren Überblick, werden die Methoden hier z.B. nach den Phasen Vorbereitung und Nachbereitung sowie Ergebnissicherung aber auch nach Aktive Mitarbeit, studentische Einstellung, Arbeitsatmosphäre, Textarbeit sowie Diskussion gegliedert. In der Methodensammlung werden die einzelnen Methoden je auf einer Seite näher erläutert und in Bezug zu Lernzielen, Gruppengröße usw. gesetzt.
Tipp für Hochschulangehörige
In dem Buch „Didaktisch und Praktisch“ von Franz Waldherr und Claudia Walter finden Sie eine Methodensammlung von dem Didaktikzentrum des BayZiel gegliedert nach Einsatzzwecken.
Das haben wir für Sie bereitgestellt!
Im Downloadbereich finden Sie die Vorlage „PDL_Leitfaden_04_Veranstaltungstermin“ zum Herunterladen. Sie können sich bei Ihrer Lehrveranstaltungsplanung daran orientieren. Fühlen Sie sich jedoch frei diese nach Ihren Bedarfen anzupassen oder eine eigene zu erstellen.
Das können Sie jetzt tun!
Notieren Sie sich nun jeweils Ihre Auswahl an Zielen und Inhalten, die Sie sich für das Lernziel und den Lerninhalt innerhalb einer Lehrveranstaltung bzw. einer Phase vorstellen können. Gehen Sie die Tabelle „Lehrkonzepte und passende Methoden“ in diesem Artikel durch und stöbern Sie in den Methodensammlungen. Welche Methode(n) eigne(n) sich besonders für die Erarbeitungsphase? Notieren Sie diese.
Anschließend können Sie Methoden für die Einstiegs- und Abschlussphase definieren. Überlegen Sie im nächsten Schritt wie Sie die Überleitung zum nächsten Veranstaltungstermin in der Asynchronen Phase bzw. Selbstlernphase gestalten möchten.
Tipp
Rechnen Sie für die Dauer der Phasen einen zeitlichen Puffer für die gewählten Methoden mit ein. Gerade die Erarbeitungsphase und die Methoden brauchen ggf. mehr Zeit als angegeben. Gehen Sie zudem davon aus, dass die Studierenden zu Beginn die gewählte Methode noch nicht kennen und planen Sie Zeit ein, um diese einzuführen.
Haben Sie noch 5 Minuten?
Kommen Sie mit der Vorlage „PDL_Leitfaden_04_Veranstaltungstermin“ zurecht? Wenn nicht, was brauchen Sie um gut planen zu können? Überlegen Sie sich ein zu Ihnen passendes Vorgehen für Ihre Lehrveranstaltungsplanung. Wenn Sie Unterstützung benötigen kommen Sie als TH Angehörige*r gerne auf uns zu. Wenn Sie an einer anderen Bildungseinrichtung lehren, kontaktieren Sie die entsprechende Anlaufstelle Ihrer Hochschule.
So geht es weiter
In dem folgenden Artikel geben wir Ihnen einen Einblick in die Medien und Materialien, die Sie bei den Aktivitäten innerhalb einer Methode unterstützen können.
Quellen
Ulrich, I. (2020), Gute Lehre in der Hochschule – Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen, 2. Auflage, Wiesbaden, Springer – https://doi.org/10.1007/978-3-658-31070-7
Waldherr, F. et. al (2021), didaktisch und praktisch – Methoden und Medien für die Präsenz- und Onlinelehre, 3. Auflage, Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart
Der Beitrag wurde veröffentlicht im September 2022 und zuletzt aktualisiert im September 2022.